A
ABC-Analyse
Die ABC-Analyse ist ihrem Inhalt nach eine Wertehäufigkeitsanalyse, die besonders dann zu interessanten Ergebnissen führt, wenn sie auf Gesamtheiten mit sehr breitem Sortiment und sehr heterogener Zusammensetzung angewendet wird. Durch die Bildung von Klassen (A-, B-, C-Klasse) wird der Untersuchungsbereich wertmäßig so strukturiert, dass der Mitteleinsatz auf die Bereiche konzentriert werden kann, der für die betreffende Einrichtung (Unternehmen und dgl.) die höchste wirtschaftliche Bedeutung hat. Als Instrument des operativen Controllings unterstützt die ABC-Analyse damit die Durchsetzung des ökonomischen Prinzips im wirtschaftlichen Verhalten, wonach mit gegebenem Mitteleinsatz (= Input) ein möglichst hohes Ergebnis (= Output) erreicht werden sollte.
Ablauforganisation
Unter Ablauforganisation ist die Planung und Umsetzung einer raumzeitlichen Strukturierung sowie einer sachgerechten Kompetenzregelung zur Wahrnehmung und Erfüllung von sich wiederholenden Aufgaben im Vollzug der Funktionen eines Unternehmens zu verstehen. Im besonderen Blickpunkt steht dabei die arbeitsplatzbezogene Arbeitsgestaltung mit den hier an einem Arbeitsobjekt zu realisierenden zweckbestimmten Verrichtungen bei Gewährleistung der Einheit von längerfristiger Dauerhaftigkeit (Stabilität) und situationsbedingter Anpassungsfähigkeit (Flexibilität) der betreffenden ablauforganisatorischen Regelungen.
Absatz
Unter Absatz ist der Gesamtprozess der vorbereitenden und ausführenden Tätigkeiten zur entgeltlichen Verwertung der vom Unternehmen erstellten Ertragsgüter auf dem Absatzmarkt zu verstehen.
Abschreibung
Unter Abschreibung ist sowohl das Mittel der Wertangleichung der im Wert gesunkenen Vermögensgegenstände als auch der Vorgang der zeitabhängigen Wertminderung bei abnutzbaren Gütern des Anlagevermögens zu verstehen. Die in einer Abschreibung zum Ausdruck kommende Wertminderung stellt Aufwand dar. Dieser periodenbezogene Aufwand ist in der Erfolgsrechnung auszuweisen. Der zur Abschreibung korrespondierende steuerrechtliche Begriff heißt Absetzung für Abnutzung (AfA). Zu unterscheiden sind planmäßige Abschreibungen bei abnutzbaren Gütern des Anlagevermögens und außerplanmäßige Abschreibungen bei abnutzbaren und bei nicht abnutzbaren Gütern des Anlagevermögens und des Umlaufvermögens. Die in der Buchführung (im Rahmen der Aufgaben der Erfolgsrechnung) vorgenommene Abschreibung zu Gütern des Anlage- und des Umlaufvermögens heißt bilanzielle Abschreibung. Die in der Kosten- und Leistungsrechnung durchgeführte Abschreibungsrechnung heißt kalkulatorische Abschreibung.
Abschreibung Außerplanmäßige
Aufgabe und Anliegen einer außerplanmäßigen Abschreibung ist es, eingetretene bzw. absehbare Wertminderungen bei abnutzbaren und bei nicht abnutzbaren Gütern des Anlagevermögens betriebswirtschaftlich wirksam zu machen, indem diesen Gütern am Abschlussstichtag ein niedrigerer Wert beigelegt wird. Dieser niedrigere Wert kann kein bestimmter Wert sein, da es - beispielsweise - bei Gegenständen des Sachanlagenvermögens keine Börsen- oder Marktpreise gibt, die - wie bei Gegenständen des Umlaufvermögens - ausreichend Anhaltspunkte für eine anzusetzende außerplanmäßige Abschreibung liefern. Als 'niedrigerer' Wert ist ein Wert zu bestimmen, der - unter dem Aspekt des Niederstwertprinzips - einen sinnvollen Wertansatz für das betreffende Wirtschaftsgut liefert. Anhaltspunkte für eine solche Wertbestimmung sind Wiederbeschaffungswerte zum Abschluss-Stichtag, Einzelveräußerungswerte und dgl.
Abschreibung außerplanmäßige
Eine außerplanmäßige Abschreibung wird im Falle eines außergewöhnlich und dauerhaft auftretenden Werteverlustes eines Vermögensgegenstandes erforderlich und muss wie jede Abschreibung buchhalterisch erfasst werden.
Abschreibung geometrisch degressive
Diejenige Form der Abschreibung, bei der der jährliche Abschreibungsprozentsatz p - bezogen auf den jeweiligen Buchwert des Vorjahres (= Restwert R mit Index k-1) - konstant bleibt, heißt geometrisch degressive Abschreibung.
Abschreibung linear
Diejenige Form der Abschreibung, bei der der jährliche Abschreibungsbetrag Q konstant bleibt, heißt lineare Abschreibung.
Akquisitorisches Potential
Sollte der Anbieter seinen Preis erhöhen, dann wird der Kunde mit gewisser Toleranz darauf reagieren. Der Kunde wandert nur geringfügig ab. Gleiches geschieht bei Preissenkung. Kunden bleiben bei Ihren Stammanbietern und wandern nicht direkt zur Konkurrenz ab. Man spricht hier vom akquisitorischen Potential eines Anbieters.
Aktie
Die Aktie ist ein unteilbares Wertpapier, das dem Besitzer/Inhaber als Aktionär sein Recht an einer Aktiengesellschaft verbrieft, welches er durch die Übernahme eines Anteils am Grundkapital der Gesellschaft (= Aktienkapital) erworben hat. (1) Die Aktien können entweder als Nennbetragsaktien oder als Stückaktien begründet werden. (2) Nennbetragsaktien müssen auf mindestens einen Euro (CH:1Rappen) lauten. Aktien über einen geringeren Nennbetrag sind nichtig. Für den Schaden aus der Ausgabe sind die Ausgeber den Inhabern als Gesamtschuldner verantwortlich. (3) Stückaktien lauten auf keinen Nennbetrag. Die Stückaktien einer Gesellschaft sind am Grundkapital in gleichem Umfang beteiligt. (4) Der Anteil am Grundkapital bestimmt sich bei Nennbetragsaktien nach dem Verhältnis ihres Nennbetrags zum Grundkapital, bei Stückaktien nach der Zahl der Aktien. (5) Aktien sind unteilbar. [
Aktiengesellschaft
Die Aktiengesellschaft (AG) ist eine kapitalbezogene Körperschaft. Sie verfolgt in der Regel wirtschaftliche Zwecke und betreibt daher ein kaufmännisches Unternehmen, für dessen Verbindlichkeiten ausschließlich das Gesellschaftsvermögen haftet. Die Gesellschaft weist ein in bestimmter Höhe festgesetztes, in Teilsummen (= Aktien) zerlegtes Grundkapital (Aktienkapital) auf. Die AG ist eine eigene Rechtspersönlichkeit (= juristische Person).
Aktienmarkt
Als Aktienmarkt wird der ökonomische Ort bezeichnet, an dem Aktien organisiert und regelmäßig gehandelt, das heißt gekauft und verkauft werden können. Diese Funktion nimmt die Börse wahr.
Aktiva
Als Aktiva bezeichnet man die in der Bilanz ausgewiesenen Vermögensgegenstände und aktiven Rechnungsabgrenzungsposten eines Unternehmens, die entsprechend den gültigen handels- und steuerrechtlichen gesetzlichen Vorschriften einer Aktivierung unterliegen. Die Aktivierungsfähigkeit eines Vermögensgegenstandes liegt dann vor, wenn er zum wirtschaftlichen Eigentum des Unternehmens gehört, einen wirtschaftlichen Wert verkörpert, der selbständig bewertbar und selbständig verkehrsfähig, zum Beispiel veräußerbar ist. Je nach der wahrscheinlichen Dauer der Zugehörigkeit zum Unternehmen und nach ihrer Funktion im Unternehmensprozess werden die Aktiva nach Positionen des Anlagevermögens und Positionen des Umlaufvermögens unterteilt.
Anleihe
Unter einer Anleihe versteht man einen langfristigen Kredit, der durch die Ausgabe von Schuldverschreibungen am Kapitalmarkt aufgenommen wird.
Annuität
Die Annuität ist die jährliche Zahlung, die ein Schuldner gegenüber einem Gläubiger auf der Grundlage eines Darlehensvertrages als Rückzahlungsbetrag zu erbringen hat. Die Annuität ist wie folgt zu ermitteln: Annuität a = 1/RBF RBF= Rentenbarwertfaktor. Der Rentenbarwertfaktor ist in Zinstabellen ablesbar (Kriterium1: Zins; Kriterium2: Anzahl Jahre oder Monate)
Anzahlung
Als Anzahlung ist die Vorab-Bereitstellung finanzieller Mittel durch einen Abnehmer (Kunden) an einen Hersteller/Lieferanten zu verstehen. Im Umsatzgeschäft mit Kunden wird es zunehmend üblich, bei Vertragsabschluss zur Erstellung einer Leistung bzw. zur Herstellung und Lieferung eines Produkts eine Anzahlung (z.B. in Höhe eines Drittels der Vertragssumme) zu vereinbaren. Diese Zahlung des Kunden an den Lieferanten/Hersteller gibt beiden Partnern mehr Sicherheit über die qualitäts- und termingerechte Vertragserfüllung: Der Lieferant/Hersteller verbessert durch die zinslos bereitgestellten Finanzmittel seine Liquidität im Zeitraum der Vertragserfüllung, während der Kunde mit der Anzahlung Forderungen und kundenspezifische Lösungen stellen kann.
Arbeit
Der Produktionsfaktor Arbeit beinhaltet die geistige und körperliche Tätigkeit des Menschen, die zur Herstellung von Gütern und damit zur Bedarfsdeckung und Bedürfnisbefriedigung eingesetzt wird. Dabei ist zu unterscheiden zwischen a) einer ausführenden, objektbezogenen Arbeit im unmittelbaren Produktionsprozess und b) einer mehr dispositiven (planenden, koordinierenden und kontrollierenden) Arbeit bei der Steuerung des Produktionsprozesses.
Arbeitsrecht
Das Arbeitsrecht beschäftigt sich vor allem mit den folgenden Fragen: • Arbeitsvertrag • Arbeitszeit • Tages- und Nachtarbeit • Lohnfortzahlung, wenn der Arbeitnehmende an der Arbeitsleistung verhindert ist • Ferien und freie Tage • Kündigung des Arbeitsvertrages • Anmeldung bei den Sozialversicherungen • Arbeitssicherheit
Aufbauorganisation
Unter Aufbauorganisation ist die Planung und Umsetzung der statischen Strukturierung der Aufgabenhierarchie in einer Einrichtung (Unternehmen, Betrieb, Verwaltung) und damit die Regelung der Unterstellung sowie die Klärung der Befugnisse der einzelnen Führungsstellen (= Instanzen) und der weiteren organisatorischen Einheiten zu verstehen. Ergebnis der Aufbauorganisation ist ein Strukturplan, der als Organigramm bezeichnet wird und dessen unterste Position die Stelle ist. In die Gestaltung der Aufbauorganisation eingeschlossen sind Festlegungen zur Zentralisation bzw. Dezentralisation von Aufgaben, zu den Weisungsrechten sowie zu Grundsätzen des Zusammenwirkens der einzelnen Stellen bzw. Struktureinheiten im Vollzug der Aufgaben der Organisationseinheit als Ganzes.
Aufwand
Unter Aufwand ist der Geldausdruck des periodenbezogenen, erfolgswirksamen Werteverzehrs im gesamten (güterwirtschaftlichen) Unternehmensprozess zu verstehen. Er wird in der Buchführung erfasst und am Ende des Geschäftsjahres in der Erfolgsrechnung ausgewiesen. Der Aufwand gliedert sich in einen Zweckaufwand und in einen neutralen Aufwand. Der Zweckaufwand ist der periodenbezogene Werteverzehr, der für die Erstellung und Verwertung der betrieblichen Leistung entsprechend dem Betriebszweck entstanden ist. Er entspricht in der Kostenrechnung den Grundkosten. Neutrale Aufwendungen haben demgegenüber keine Entsprechungen in der Kostenrechnung. Es handelt sich hierbei um betriebsfremde, außerordentliche oder periodenfremde Aufwendungen. Die Kategorie Aufwand bezieht sich auf den güterwirtschaftlichen Werteverzehr im Unternehmensprozess, währen die Begriffe Auszahlungen und Ausgaben finanzwirtschaftliche Sachverhalte in diesem Prozess reflektieren.
Aufwand außergewöhnlicher…
Als außerordentlicher Aufwand werden die Positionen des neutralen Aufwandes bezeichnet, die zwar betriebsbedingt sind, jedoch wegen ihres unregelmäßigen (schwankenden) Anfalls oder wegen ihres großen Umfangs oder wegen ihrer besonderen Art nicht zu den 'normalen' Aufwendungen und damit auch nicht zu den kalkulierbaren Kosten gehören. Beispiele: Aufwendungen für die Instandsetzung von Betriebseinrichtungen, Maschinen und Anlagen, die infolge eines Feuers oder einer Havarie zerstört oder stark beschädigt wurden; hohe Kursverluste bei Wertpapieren; Verkauf von Vermögensgegenständen weit unter dem Buchwert und dgl. mehr. Die außerordentlichen Aufwendungen sind in der Erfolgsrechnung den außerordentlichen Erträgen gegenüberzustellen. Der Saldo aus diesen beiden Größen ist das außerordentliche Ergebnis.
Aufwand neutral
Neutraler Aufwand ist der Werteverzehr im Unternehmensprozess, der aus Gründen der betriebswirtschaftlich notwendigen Abgrenzung zwischen Aufwand und Kosten dem Bereich sog. 'Nicht-Kosten' zugeordnet wird. Zu den neutralen Aufwendungen werden gerechnet: ursächlich betriebsfremde Aufwendungen, die sachlich nichts mit dem Betriebsprozess zu tun haben (Beispiel: Spenden für gemeinnützige Zwecke); außerordentliche Aufwendungen, die zwar betriebsbedingt sind, jedoch wegen ihres unregelmäßigen (schwankenden) Anfalls oder wegen ihres großen Umfangs oder wegen ihrer besonderen Art nicht zu den 'normalen' Aufwendungen und damit auch nicht zu den kalkulierbaren Kosten gehören. Beispiel: Aufwendungen für die Instandsetzung von Betriebseinrichtungen periodenfremde Aufwendungen als Aufwendungen, die in früheren Perioden verursacht wurden, jetzt aber zur Verrechnung anstehen, ohne dass eine entsprechende Passivierung vorgenommen wurde. Beispiel: Steuernachbelastung über die vorgenommene Steuerrückstellung hinaus Zu den neutralen Aufwendungen gehören ferner die Aufwendungen, die zwar aus der Verwirklichung des Betriebszwecks entstehen, aber neutral behandelt werden. Dies sind tatsächliche Aufwendungen für Fremdkapitalzinsen, für bilanzielle Abschreibungen, für tatsächliche Wagnisse u. a., soweit sie die hierfür kalkulatorisch ermittelten Beträge übersteigen.
Ausgaben
Die Ausgaben (einer Periode) umfassen sämtliche Auszahlungen dieser Periode, sofern sie nicht von Schuldenabnahmen oder Forderungszunahmen begleitet sind, zuzüglich der periodenbezogenen Zunahme von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und abzüglich der in der Periode getätigten Anzahlungen bzw. Vorauszahlungen. Typische Ausgaben sind: Einkauf von Sachgütern mittels Barzahlung, Zahlung der Monatsmiete für einen Gewerberaum zum '1. des Monats', monatliche Lohn- und Gehaltszahlung mittels Überweisung, z.B. am '15. des Monats'. Ausgaben und Auszahlungen sind jedoch nicht immer identisch. Es gibt Ausgaben, die in der betreffenden Periode keine Auszahlung verursachen zum Beispiel: Entgegennahme einer Ware, die mit Zahlungsziel zu bezahlen ist und es gibt Auszahlungen, die generell keine Ausgabe darstellen zum Beispiel: Tilgung eines Kredits als rein finanzwirtschaftlicher, nicht jedoch leistungswirtschaftlicher Vorgang.
Außen Finanzierung
Bei der Außenfinanzierung wird Kapital betrachtet, dass von Außen in das Unternehmen geführt wird.
B
Banken-Controlling
Aufgabe und Anliegen des Banken-Controllings ist es, den Entscheidungsträgern im Bankunternehmen jederzeit unverfälschte Informationen über die Aufwands-/Kostenseite sowie über die Ertrags-/Erlösseite der jeweiligen Bankgeschäfte zur Verfügung zu stellen. Diese Informationen müssen qualitativ so beschaffen sein, dass sie eine zielorientierte Steuerung der Bankgeschäfte nach solchen Kriterien wie Rentabilität , Liquidität und Sicherheit (Risikominderung) erlauben. Bewährte Instrumente des Banken-Controllings sind die Einzelgeschäftskalkulation, die Marktzinsmethode, die Return-On-Investment-Analyse, die Gewinnbedarfsanalyse, die Portfolio-Analyse, die Stärke-Schwäche-Analyse , die Budgetierung, die Risikoanalyse und die Szenario-Technik.
Barwert
Unter Barwert ist der auf den Gegenwartszeitpunkt t = 0 abgezinste (diskontierte) Wert eines Kapitals zu verstehen. Die allgemeine finanzmathematische Beziehung lautet: Abzuzinsender Wert (K) * (1+i) hoch -t. i=Zinssatz t=betreffende Periode aus der abgezinst werden soll. In der Praxis der Betriebswirtschaft hat die Bestimmung des Barwertes vor allem Bedeutung bei der Bewertung von Pensionsrückstellungen Rentenverpflichtungen aus dem Erwerb von Wirtschaftsgütern auf Rentenbasis sowie von unverzinslichen Forderungen.
Basel II
Im Juni 1999 veröffentlichte der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht, dem Vertreter der Zentralbanken der bedeutendsten (derzeit 12) Industrieländer angehören, ein Konsultationspapier, in dem eine neue Eigenkapitalregelung für Banken vorgeschlagen wurde, die die seit 1988 gültige, inzwischen von über 130 Ländern akzeptierte Vereinbarung 'Basel I' ablösen soll. Die Regelungen nach 'Basel I' besagen, dass die Banken bei Kreditvergaben verpflichtet sind, eine sog. Eigenkapitalhinterlegung von einheitlich 8% zu tätigen. Nimmt ein Unternehmen beispielsweise einen Kredit von 120.000,00 EUR auf, dann ist das betreffende Kreditinstitut verpflichtet, eine Eigenkapitalhinterlegung in Höhe von 9.600,00 EUR zu tätigen. Nach den neuen Regelungen in 'Basel II' soll nun der Prozentsatz der Eigenkapitalunterlegung nach oben, aber auch nach unten differenziert werden. Dies bedeutet: Gibt eine Bank an ein Unternehmen einen Kredit, beispielsweise wiederum in Höhe von 120.000,00 EUR, im Wissen aus, dass bei diesem Unternehmen die Wahrscheinlichkeit einer 100%igen Kreditrückzahlung nicht voll gegeben ist, dann muss die Bank eine höhere Eigenkapitalunterlegung, beispielsweise 11 % ansetzen. Aus den bisherigen 9.600,00 EUR (= 8 %) würden dann 13.200,00 EUR (= 11 %) Eigenkapitalunterlegung. Auf der anderen Seite kann der Prozentsatz der Eigenkapitalunterlegung auch erheblich unter 8 % liegen, und zwar dann, wenn der Kreditnehmer - nach Einschätzung über ein Ratingverfahren - eine sehr gute Bonitätsbeurteilung erhält. Die bisherige Eigenkapitalvereinbarung (Basel I) soll nun in durch Basel II folgenden Richtungen weiterentwickelt werden: - Ausweitung des Anwendungsbereiches der Eigenkapitalvereinbarung auf alle relevanten Bank- und Finanzdienstleistungsinstitute. - Differenzierung der Risikosätze je nach Bonität des Kreditnehmers im Rahmen von fünf Risikoklassen (0%, 20%, 50%, 100% , 150%). Dies bedeutet: Wer als Bank bei der Kreditvergabe weniger Risiken eingehen muss, braucht auch weniger Eigenkapital zu hinterlegen. - Gleichstellung der Bonitätsbewertungen durch a) bankinterne Ratings und b) durch externe Rating-Agenturen. Nach Lage der Dinge soll 'Basel II' voraussichtlich ab 2006 in Kraft treten, doch bereits jetzt verfahren Banken und Sparkassen bei der Prüfung der Kreditwürdigkeit von Kunden nach den Grundsätzen der neuen Eigenkapitalrichtlinie.
Bestände Kennzahlen
Anlagedeckung Anlagedeckung II Anlageintensität
Beteiligungsfinanzierung
Die Beteiligungsfinanzierung stellt eine günstige oder vielleicht auch teure Form der Kapitalbeschaffung dar. Es ist auf die individuelle Situation abzustellen. Während ein Kredit als Kosten die Zinsen verursacht, so verursacht die Beteiligung keine Kosten. Erst nachdem ein Gewinn nach Steuern angefallen ist, entsteht eine Verpflichtung aus der Beteiligung. Die Beteiligung wird aus dem entstandenen Gewinn ausgeschüttet. Beteiligungen können unterschiedlicher Natur sein. Zum einen kann es eine Einzahlung in das Stammkapital einer Kapitalgesellschaft zur Grundlage haben. Zum anderen kann es auch eine zeitlich begrenzte Beteiligung sein. In diesem Fall spricht man von sogenanntem Mezzaninekapital. Dies ist zu sehen wie ein Kredit ohne Zinsen. Es wird nur dann etwas ausgezahlt, wenn auch Gewinn anfällt. Die Auszahlungshöhe basiert auf einer Grundvereinbarung für die Verfügbarmachung des Kapitals.
Betriebsgröße
Die Betriebsgröße ist ein Kriterium für die Einteilung von Unternehmen nach dem Ausmaß ihrer wirtschaftlichen Dimension. Da es kein einheitliches Maß für die Bestimmung der Betriebsgröße gibt, werden Unternehmen nach den Kriterien Umsatz Anzahl der Beschäftigten und Bilanzsumme ( Vermögen bzw. Kapital) eingeteilt in Kleinbetriebe, Mittelbetriebe und Großbetriebe. Andere Kriterien für die Bewertung der Betriebsgröße sind Marktstellung oder Ausbringungsmenge (z.B. welches Unternehmen ist der weltgrößte Hersteller von Autos).
Betriebswirtschaft
Unter Betriebswirtschaft ist das planvolle Wirtschaften von Betrieben/Unternehmen im marktwirtschaftlichen Leistungs- und Preiswettbewerb zu verstehen, mit dem Ziel, die für die Fremdbedarfsdeckung erstellten Güter auf den Absatzmärkten zu Umsätzen zu führen und dabei einen Gewinn zu erwirtschaften. Als Betriebswirtschaftslehre (BWL) wird das Teilgebiet der Wirtschaftswissenschaften bezeichnet, das sich damit befasst, Gesetzmäßigkeiten und Zusammenhänge im mikroökonomischen wirtschaftlichen Handeln von Betrieben bzw. Unternehmen - als willensgesteuertes menschliches Verhalten - aufzudecken, zu beschreiben und für die Ableitung von Entscheidungen zur praktischen Gestaltung der Betriebswirtschaft von Unternehmen aufzubereiten. Aus dieser Bestimmung des Inhaltes und des Gegenstandes der Betriebswirtschaftslehre soll sichtbar werden, dass die BWL vor allem drei Arbeitsrichtungen verfolgt: als beschreibende (deskriptive) Betriebswirtschaftslehre hat sie die Aufgabe, alle relevanten Tatbestände und Sachbeziehungen aufzuführen und in ihrem Systemzusammenhang zu ordnen, die das wirtschaftliche Handeln der Unternehmen im Kontext zu seiner Umwelt initiieren, fördern oder hemmen, als erklärende (explikative) Betriebswirtschaftslehre hat sie die Aufgabe, das zielorientierte, rationale Handeln und Verhalten der Unternehmen mit den dahinter stehenden Gesetzmäßigkeiten für Theorie und Praxis transparent zu machen und als normative (präskriptive) Betriebswirtschaftslehre hat sie schließlich die Aufgabe, Handlungsempfehlungen für die Gestaltung der Praxis der Betriebswirtschaft der Unternehmen abzuleiten und sichtbar zu machen, in welcher Weise handels- und steuerrechtliche Rahmenbedingungen einer prosperierenden Unternehmenstätigkeit dienlich sein können oder diese eher hemmen.
Bilanz
Eine Bilanz ist im handels- und steuerrechtlichen Sinne eine stichtagsbezogene Gegenüberstellung des Vermögens (= Mittelverwendung) und des Kapitals (= Mittelherkunft) eines Unternehmens in Kontenform. Die Vermögenspositionen werden auf der linken Seite der Bilanz ausgewiesen. Sie bilden die Aktiva bzw. die Aktiven des Unternehmens und werden nach Anlagevermögen und nach Umlaufvermögen zusammengefasst. Die Positionen der Mittelherkunft, d.h. des Kapitals werden auf der rechten Seite der Bilanz ausgewiesen, sie werden als die Passiva bzw. die Passiven bezeichnet und differenziert nach Eigenkapital und nach Fremdkapital dargestellt. Grundlage der Aufstellung der Bilanz ist das Inventar. Die Bilanz dient ursächlich dem Vermögens-, Kapital-, Erfolgs- und Liquiditätsausweis und ist bei Gründung oder Übernahme des Unternehmens, am Schluss jeden Geschäftsjahres sowie - falls die Situation eintritt - bei Auflösung oder Veräußerung des Unternehmens nach den gültigen rechtlichen Regelungen aufzustellen.
Bilanz Steuerbilanz
Die nach geltenden steuerrechtlichen Vorschriften erstellte Bilanz heißt Steuerbilanz. Die Zielsetzung des Aufstellens einer Steuerbilanz ist darin zu sehen, eine solche Ermittlung des zu versteuernden Gewinns zu sichern, die eine weitgehend 'gerechte' Berechnung der Steuern vom Einkommen und Ertrag (Gewinnsteuern) ermöglicht. Entsprechend dem Grundsatz der Maßgeblichkeit sind die in der Handelsbilanz ausgewiesenen Werte für das Vermögen und die Schulden des Unternehmens verbindlich für die Steuerbilanz. Die Steuerbilanz darf nur dann von der Handelsbilanz abweichen, wenn steuerrechtliche Vorschriften einen anderen Wertansatz bei der Bewertung von Wirtschaftsgütern vorschreiben. Werden steuerrechtlich mögliche Wahlrechte, z.B. bei Abschreibungen bzw. Zuschreibungen ausgenutzt, dann sind die entsprechenden Wirkungen nach dem Grundsatz der umgekehrten Maßgeblichkeit auch in der Handelsbilanz zu dokumentieren.
Bilanzanalyse
Die Bilanzanalyse ist eine systematische Aufbereitung und detaillierte Untersuchung der Daten einer Bilanz, die als Bestandteil des Jahresabschlusses fertiggestellt wurde. Die Bilanzanalyse verfolgt das Ziel, aus den Bilanzdaten und eines dazugehörenden Periodenvergleichs Aussagen zur Vermögens-, Finanz-, Ertrags- und Liquiditätslage eines Unternehmens zu erarbeiten und entsprechende Bilanzkennzahlen zu bestimmen. In die Bilanzanalyse wird nicht nur die Bilanz selbst, sondern der gesamte Jahresabschluss (Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang und ggf. der Lagebericht) sowie weitere Unterlagen des Geschäftsberichts einbezogen. Die Bilanzanalyse kann von externen Gruppen (zum Beispiel: Kreditinstitute, Anteilseigner, Konkurrenten) durchgeführt werden, sofern das Unternehmen die Daten des Jahresabschlusses zu veröffentlichen hat (Publizitätspflicht) oder sie wird vom unternehmensinternen Controlling erarbeitet, das sich dabei noch weitergehender unternehmensinterner Unterlagen bedient, um ein für die Steuerung der Unternehmenstätigkeit aussagekräftiges Zahlenmaterial mit qualitativ formulierten Wertungen und Schlussfolgerungen vorlegen zu können.
Bilanzierung Prinzip umgekehrte Maßgeblichkeit
Der Grundsatz der umgekehrten Maßgeblichkeit bestimmt, dass der in der Steuerbilanz nach steuerrechtlichen Vorgaben ermittelte Wertansatz für Wirtschaftsgüter zugleich bindend für den Wertansatz in der Handelsbilanz ist. Dies trifft zum Beispiel für Regelungen zu steuerrechtlich möglichen Sonderabschreibungen zu: Kann bei Wirtschaftsgütern eine steuerrechtlich zulässige Sonderabschreibung vorgenommen werden, die über die handelsrechtlich zulässige Abschreibung hinausgeht, dann kann der in der Steuerbilanz ausgewiesene Wertansatz auch in die Handelsbilanz übernommen werden (zusätzliches Abschreibungswahlrecht). Ein solcher Grundsatz der umgekehrten Maßgeblichkeit wird in den US-GAAP nicht formuliert.
Bilanzverlängerung
So vielfältig die einzelnen Geschäftsvorfälle im Verlaufe eines Geschäftsjahres auch sein mögen, sie lassen sich in jedem Falle auf einen der nachstehend genannten vier Grundtypen von Bilanzveränderungen zurückführen: Es wird ein reiner Aktiv-Tausch verursacht. Beispiel : Der Kauf eines Gewerberaumes und von Maschinen in der Phase 'Kapitalverwendung' des Umsatzprozesses bewirkt lediglich eine Umstrukturierung in den Vermögenspositionen, ohne Wirkung auf die Vermögens-(= Bilanz-)Summe und ohne Wirkung auf die Kapitalseite. Es wird ein reiner Passiv-Tausch verursacht. Beispiel: Ein solcher Fall kann dann auftreten, wenn noch offene kurzfristigen Verbindlichkeiten - im Entgegenkommen des betreffenden Gläubigers - ganz oder teilweise in ein langfristiges Darlehen umgewandelt werden. Es wird eine Aktiv-Passiv-Mehrung als sog. Bilanzverlängerung verursacht. Beispiel: Eine solche Situation kann beispielsweise in der Phase der Kapitalverwendung eintreten: Durch den Kauf von Rohstoffen auf Ziel erhöhte sich sowohl der Bestand an Vermögenswerten und - in gleichem Betrag - auch die Kapital -(= PASSIV-)Seite. Die Bilanzsumme erhöhte sich folgerichtig auf beiden Seiten des Schemas. Es wird eine Aktiv-Passiv-Minderung als sog. Bilanzverkürzung verursacht. Beispiel: Diese Situation tritt immer dann ein, wenn Verbindlichkeiten getilgt werden oder eine Entnahme von Gewinn erfolgt.
Black-Box
Unter Black Box ( 'Schwarzer Kasten') ist eine Methode der Modellbildung im Rahmen der Makro-Untersuchung realer Systeme zu verstehen. Bei diesem Vorgehen wird vom inneren Aufbau des Systems abstrahiert - entweder, weil dieser einer direkten Untersuchung nicht zugänglich ist oder weil im betrachteten Stadium der Untersuchung eine Kenntnis darüber nicht benötigt wird - und nur dem Ziel Aufmerksamkeit geschenkt, festzustellen, wie das System an seinem Ausgang (bei definierten Output- und Zustands-Größen) reagiert, wenn am Eingang eine Variation der Werte einer oder mehrerer Input-Größen - bei gegebenen Anfangszuständen - vorgenommen wird. Die kybernetische Systemtheorie betrachtet es als ihre Aufgabe, den Zusammenhang zwischen Veränderungen an Input-Größen und Veränderungen am Output-Größen mathematisch zu beschreiben. Anwendungsbeispiele des Black-Box-Vorgehens in der Betriebswirtschaft sind die systemdynamische Untersuchung des Zustands- und des Ausgangsverhaltens in Verbindung mit Bilanz- und Erfolgsrechnungen, die Bestimmung der Wirtschaftlichkeit von Unternehmensprozessen oder auch die Untersuchung des Leverage-Effekts.
Boden (VWL)
Als Boden betrachtet man dien Produktionsfaktor, der alle natürlichen Ressourcen umfasst, die im Produktionsprozess zur Herstellung von Gütern und damit zur Bedarfsdeckung und Bedürfnisbefriedigung eingesetzt werden können. Diese Ressourcen betreffen nicht nur den Boden im Sinne von Anbaufläche in der Land- und Forstwirtschaft, in Gärtnereien u. a., sondern auch Abbauflächen zur Gewinnung von Rohstoffen, ferner Luft, Wasser, Sonnenlicht, Vegetation u. a. Da 'Boden' keinem vorangegangenen Produktionsprozess entspringt, ist auch dieser Faktor als 'ursächlicher', originärer Produktionsfaktor einzuordnen. Da die Knappheit eines Wirtschaftsgutes Einfluss auf den Preis hat, erklärt sich der sukzessive Preisanstieg für knapper werdende Rohstoffe, für Flächen in Städten und Ballungsgebieten. Die Knappheit des Produktionsfaktors Boden setzt damit auch dem Wirtschaftswachstum Grenzen.
Bruttonationaleinkommen
Das Bruttonationaleinkommen (BNE) ist die in Preisen ausgedrückte wirtschaftliche Leistung (Wertschöpfung) einer Volkswirtschaft in einer Rechnungsperiode (z. B. Kalenderjahr). Es errechnet sich aus dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) zuzüglich der Einkommen aus der 'übrigen Welt' (als Saldo der Erwerbs- und Vermögenseinkommen zwischen Inländern und der übrigen Welt).
Buchführung doppelte
Die doppelte Buchführung ist das System der modernen kaufmännischen Buchhaltung, gleich ob diese manuell oder mit EDV-Buchführungssoftware durchgeführt wird. Sie ist durch folgende drei Merkmale charakterisiert: Jeder Geschäftsvorfall wird doppelt, das heißt auf zwei Kontenseiten gebucht, und zwar auf einem oder mehreren Konten jeweils im SOLL und auf einem oder mehreren anderen Konten im HABEN. Die Summe der SOLL-Buchungen muss dabei betragsgleich der Summe der HABEN-Buchungen sein. Die Bestände der Bilanz werden auf Bestandskonten (Aktiv- und Passivkonten) und auf Kapitalkonten (Erfolgskonten und Privatkonten) fortgeschrieben. Die Erfolgsermittlung wird gleichfalls doppelt vorgenommen, über den Eigenkapitalvergleich und als Saldo des Gewinn- und Verlustkontos.
Buchführung Grundsätze
Als Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung (GoB) werden - im Sinne der §§ 238 und 243 HGB (Deutschland) und anderer Rechtsvorschriften - die Rechtsnormen bezeichnet, die die Unternehmen und andere Buchführungspflichtige auf eine ordnungsgemäße Gestaltung der Rechnungslegung im Rahmen der Buchführung und der Erstellung eines Jahresabschlusses verpflichten. Im einzelnen betreffen die GoB sowohl Grundsätze der Dokumentation als auch Grundsätze der Rechenschaft. Zu den Grundsätzen der Dokumentation gehören vor allem der Grundsatz der Klarheit und Übersichtlichkeit, der Grundsatz 'keine Buchung ohne Beleg', der Grundsatz der Richtigkeit und Willkürfreiheit, der Grundsatz der Vollständigkeit und Nachprüfbarkeit der Aufzeichnungen der Geschäftsvorfälle im Rahmen des Geschäftsjahres. Die Grundsätze der Rechenschaft betreffen vor allem das Saldierungsverbot, das Prinzip der Einzelbewertung, Vorschriften zur Erfassung der Abschreibungen, der Gestaltung von Rückstellungen und Rücklagen, der Vornahme von Wertberichtigungen u. a. Ergänzende Grundsätze sind der Grundsatz der Bilanzidentität, der Grundsatz der kaufmännischen Vorsicht u. a.
C
Cash-Flow
Seinem Inhalt nach ist der Cashflow (wörtlich: 'Kassen-Fluss') finanzieller Überschuss einer Rechnungsperiode und damit wichtiger Gradmesser für die Beurteilung der Ertrags- und der Selbstfinanzierungskraft eines Unternehmens. Die Kennzahl 'Netto-Cashflow' dient vor allem dazu, den möglichen Spielraum für die Aufnahme von Fremdkapital bzw. für die Innenfinanzierung zu ermitteln. Grundlage dieser Vorgehensweise ist die Ermittlung des sog. dynamischen Verschuldungsgrades bzw. der theoretischen Tilgungsdauer.
Cob-Web-Theorem
Alternativ: Der Cashflow (engl. für Geldfluss, Kassenzufluss) ist eine wirtschaftliche Messgröße. Als Ergebnis liefert die sog. Kapitalflussrechnung, auch Cashflow-Rechnung genannt, die Möglichkeit, Transparenz über den Zahlungsmittelstrom eines Unternehmens herzustellen, eine längerfristige Unternehmensbeurteilung durchzuführen sowie einen Vergleich innerhalb einer Branche zu ziehen. Die Cashflow-Analyse hat einen festen Platz in der Aktienbewertung wie auch bei der Kreditprüfung von Banken.
Controlling
Controlling, abgeleitet von 'to control' (= 'steuern'), ist eine querschnittsbezogene Führungsaufgabe und Serviceleistung im Unternehmen. In funktioneller Hinsicht zielt das Controlling darauf ab, den Entscheidungsträgern im Management des Unternehmens solche Informationen, Mittel und Methoden in die Hand zu geben, die es diesen erlauben, den Geschäftsbetrieb des Unternehmens nach den Erfordernissen und Zielsetzungen hoher betriebswirtschaftlicher Effizienz zu planen und zu steuern. Typisch für das Controlling ist dabei die Zielorientierung (Unterstützung der Unternehmenssteuerung durch betriebswirtschaftlich determinierte Zielvorgaben wie Umsatzrentabilität, Return-on-Investment-Ziele, Cash-Flow-Rate und dgl.), die Veränderungsorientierung (Mitwirkung bei der Ausgestaltung des Unternehmens als lernende Organisation), die Engpassorientierung (Erkennen und Beseitigen von Engpässen im Unternehmensprozess als wirksames Mittel zur Steigerung der betriebswirtschaftlichen Effizienz) und die Beeinflussungsorientierung (Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung der betriebswirtschaftlichen Effizienz in wirksame Steuerungen der Unternehmenstätigkeit). Diese Vorgehensweise des Controllings vollzieht sich dabei stets als Einheit einer feed-forward-Betrachtung (Zukunftsorientierung) mit Feedback-Mechanismen (Rückkopplungswirkungen aus abgelaufenen und laufenden Unternehmensprozessen). Hinsichtlich der Wirkungsfelder und der eingesetzten Instrumente des Controllings ist eine Unterteilung in das strategische Controlling und das operative Controlling sinnvoll. Um die Wirksamkeit des Controllings - entsprechend dem Controlling-Konzept des Unternehmens - zu sichern, ist eine Verbindung mit den Aufgabenbereichen Rechnungswesen und Finanzwirtschaft sinnvoll, ohne dass dabei die differenzierten Zielsetzungen und Aufgaben dieser Bereiche verwischt werden.
Controlling strategisches
Das strategische Controlling umfasst die Wahrnehmung der generellen Controllingaufgaben mit einem Planungshorizont von mehr als einem Geschäfts- bzw. Haushaltsjahr. Als querschnittsbezogene Servicefunktion zielt das strategische Controlling darauf ab, die Entscheidungsträger in der betreffenden Einrichtung (Unternehmen, Betrieb, Verwaltung) bei der Auswahl der strategischen Ziele und Vorhaben durch Bereitstellung von Informationen und Instrumente derart zu unterstützen, dass die für die Sicherung der Zukunftsfähigkeit der Einrichtung jeweils richtigen Aufgaben und Strategien bestimmt werden. Im Zentrum des strategischen Controllings steht deshalb das Erkennen und Erschließen der Erfolgspotenziale der Einrichtung unter Beachtung der gegebenen und sich ändernden Umweltbedingungen sowie der sich daraus ergebenden Chancen und Risiken für das Fortbestehen der Einrichtung. Die 'feed-forward'-Steuerung wird dabei vor allem über die strategische Unternehmensplanung realisiert, während die 'Feedback'-Aktionen primär über Systeme der Früherkennung und Frühwarnung gestaltet werden.
Controlling-Konzept
Unter Controlling-Konzept ist die firmenspezifische fachlich-inhaltliche, institutionelle und instrumentelle Ausgestaltung des Controllings als Teil des gesamten Managements eines Unternehmens zu verstehen. Das Controlling-Konzept soll Auskunft vor allem zu folgenden Fragen geben: Welche sachlichen Gegenstände (Prozesse, Verantwortungsbereiche, Projekte, Ressourcen) werden in das Controlling einbezogen? Beispiele: F&E-Controlling, Logistik-Controlling, Personal-Controlling, Investitions-Controlling und dgl. Wer (als Personen und Verantwortungsträger) nimmt Controllingaufgaben wahr? Beispiele: Controlling als Stabstelle der Unternehmensleitung, Controlling als eigener Fachbereich oder verbunden mit dem betrieblichen Rechnungswesen oder mit der betrieblichen Finanzwirtschaft. Welche Controlling-Instrumente kommen hauptsächlich zum Einsatz? Beispiele: ABC-Analyse, Break-even-Analyse, Portfolio-Analyse usw. Welche Controlling-Informationen sind wie zu erstellen, zu dokumentieren, weiterzuleiten und zu präsentieren? Beispiele: Erarbeitung von Frühwarninformationen zur Marktentwicklung in den strategischen Geschäftsfeldern des Unternehmens; Erarbeitung von Analyse- und Prognoseinformationen zur Entwicklung des Free-Cash-Flows; Erarbeitung von SOLL-/IST-Vergleichen zur Entwicklung des operativen Cash-Flows, der Umsatzrendite und anderer betriebswirtschaftlicher Kennzahlen. Welche Hard- und Softwarebasis hat das Controlling-System des Unternehmens und in welcher Weise werden Online-Lösungen (über E-Mail, I Internet bzw. Intranet) in die Erarbeitung und Übermittlung von Controlling-Informationen einbezogen? Beispiele: Ausgestaltung eines computergestützten Controlling-Leitstandes im Unternehmen; Einsatz von Online-Lösungen für das Cash-Flow-Management und dgl
D
Darlehen
Als Darlehen wird jede Zuführung von finanziellen Mitteln durch externe Kapitalgeber verstanden, die mit folgenden Regelungen (Vereinbarungen) verbunden ist: die Laufzeit des Darlehens (bis zur vollständigen Tilgung) beträgt vier Jahre und mehr; die Tilgung des Darlehens kann in Form einer Annuitätentilgung oder in Form einer Ratentilgung vereinbart werden; die zu zahlenden Zinsen (als 'Preis' für das gewährte Darlehen) können zu einem festen Zinssatz - bezogen auf die Restschuldsumme - vereinbart oder durch Zinsgleitklauseln (mit Anpassung an den Marktzins) aktualisiert werden. Zu diesen Grundmerkmalen der Darlehensfinanzierung können weitere Komponenten hinzukommen. Beispiele: Es kommt ein sog. Disagio (= Damnum) zur Anwendung, das heißt, dem Kreditnehmer wird ein Betrag ausgezahlt, der der Darlehenssumme gemindert um den Betrag des Damnums entspricht. Zu tilgen ist die ursprüngliche Darlehenssumme. Es werden tilgungsfreie Jahre vereinbart, das heißt, in diesem Zeitraum besteht der Kapitaldienst (Tilgungsrate + Zinsen) 'nur' aus der Zahlung der Zinsen. Als Sicherheiten dienen - wenn immer möglich - Grundpfandrechte (mit Eintragung von Grundschulden oder von Hypotheken) oder entsprechende Bürgschaften.
DAX
DAX ist die Abkürzung für Deutscher Aktienindex. Dieser Index umfasst die 30 umsatzstärksten deutschen Aktien und repräsentiert damit mehr als 60 Prozent des Grundkapitals der börsennotierten deutschen Unternehmen. Der DAX wird an der Frankfurter Wertpapierbörse aus Preisen des Präsenzhandels und des Computerhandels (Xetra) minütlich neu berechnet und publiziert. Basiszeitpunkt für den DAX war der 30. Dezember 1987, denn zu diesem Zeitpunkt wurde der Basiswert des DAX mit 1000 Punkten fixiert. Neben dem DAX werden neuerdings auch weitere Aktienindizes berechnet, so der DAX 100 (er umfasst 100 deutsche variabel gehandelte Standardwerte), der DAX 100 Branchenindex (basiert auf dem DAX 100 und repräsentiert 10 Branchenindizes, zum Beispiel DAX 100 Automobile und Verkehr), der CDAX ( er beinhaltet die Kurse aller inländischen Aktien, die zum amtlichen Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse zugelassen sind) und der MDAX (er beinhaltet 70 variable gehandelte Aktien der börseneingeführten Unternehmen, die im DAX 100 enthalten sind, aber aufgrund ihres geringeren Umsatzes nicht in den klassischen DAX mit den 30 Standardwerten aufgenommen wurden; Werte 31 ... 100).
Debitor
Der Debitor ist ein Schuldner. Aus der Sicht eines Unternehmens geht es hier vor allem um die Schuldner, bei denen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen offen sind. Aufgabe und Ziel der Debitorenrechnung ist es demzufolge, stets eine klare Übersicht - möglichst nach Fristigkeiten und Größenordnungen - über alle unerfüllten, aber rechtsgültigen Ansprüche gegenüber Dritten zu gewährleisten. Dies ist dann Grundlage für das Mahnwesen und das Inkasso.
Deckungsbeitrag
Unter dem Deckungsbeitrag versteht man allgemein die Differenz zwischen den Umsatzerlösen und den für die Erstellung und Verwertung der betreffenden Umsatzleistung unabdingbar notwendigen und damit direkt zurechenbaren variablen Kosten (der betreffenden Rechnungsperiode).
Deckungsbeitrag relativer
Unter einem relativen Deckungsbeitrag ist der Deckungsbeitrag eines Produkts zu verstehen, der in Bezug auf 1 Einheit das Leistungsfaktors gesetzt wird, der als Engpass den möglichen Handlungsspielraum des Unternehmens hinsichtlich der Ausbringung von Outputgütern eingrenzt. Dieser Engpass kann die Kapazität einer Prozessstufe bzw. die mögliche Einsatzmenge einer Ressource (Material, Energie, Raum oder dgl.) betreffen. Die Ermittlung des relativen Deckungsbeitrages ist Ausgangspunkt und Grundlage der Engpassanalyse.
Deckungsbeitragsrechnung
Die Deckungsbeitragsrechnung ist - im Unterschied zur Vollkostenrechnung - ein Verfahren der Teilkostenrechnung. Sie basiert auf der Unterscheidung zwischen fixen Kosten und variablen Kosten und orientiert auf die Ermittlung des sog. Deckungsbeitrages als Differenzgröße zwischen den Umsatzerlösen E und den variablen Kosten gesamt (DB = E - vK) bzw. dem Markt-/Verkaufspreis P eines Gutes und den zugehörigen variablen Kosten vk je Leistungseinheit (db = P - vk). Ist der so ermittelte Deckungsbeitrag DB bzw. db kleiner Null, dann liegt auf der Hand, dass die Leistungserstellung aus betriebswirtschaftlicher Sicht nicht zu verantworten ist, denn die Umsatzerlöse würden nicht einmal die direkten (Material- bzw. Lohn-) Kosten decken, geschweige denn einen Beitrag zur Deckung fixer Kosten bringen. Ein Betriebsergebnis BE größer Null, also ein Gewinn G, kann nur dann erzielt werden, wenn der Deckungsbeitrag nach Abzug der fixen Kosten größer Null ist. Neben dieser einstufigen DB-Rechnung kann man auch eine mehrstufige DB-Rechnung durchführen. Die DB-Rechnung erlaubt als Instrument des Controlling eine betriebswirtschaftlich begründete Entscheidungsfindung zu solchen Problemen wie Steigerung/Senkung der zu vermarktenden Leistungsmenge bei bestimmten Produkten Eigenfertigung oder Fremdbezug bei bestimmten Produkten (Make- or-buy-Entscheidung) Aufnahme/Ablehnung von Zusatzaufträgen
Deflation
Als Deflation wird die Erscheinung in einer Volkswirtschaft bezeichnet, die dadurch charakterisiert ist, dass ein absoluter Preisrückgang zu verzeichnen ist. Durch die Erscheinung einer Deflation kann sich der Abwärtstrend in der Konjunkturentwicklung verfestigen.
Devisenkurs
Unter dem Devisenkurs ist der in der Inlandswährung (z.B. 'Euro') fixierte Preis für eine ausländische Währung (z.B. 'USD') zu verstehen, der an einer Devisenbörse notiert wird. Die reziproke Preisnotierung zum Devisenkurses ist der Wechselkurs.
Dienstleistung
Unter einer Dienstleistung ist die Fähigkeit und Bereitschaft eines Wirtschaftssubjektes, des sog. Dienstleisters, zu verstehen, eine Tätigkeit im Sinne der direkten Überführung von eigenen Leistungsfaktoren auf externe Faktoren (Kunden bzw. Objekte des Kunden) zu vollbringen, und zwar mit dem Ziel, an diesen externen Faktoren gewollte Wirkungen und/oder die Erhaltung bestehender Zustände zu erreichen. Die Erstellung und Abgabe von Dienstleistungen erfolgt unmittelbar ('uno-actu'), so dass in diesem Prozess - im Unterschied zur Erstellung von Sachgütern - zu keinem Zeitpunkt ein Produkt existiert, dass im üblichen Sinne gespeichert, gelagert oder transportiert werden kann. Dienstleistungen können sowohl als vorwiegend menschliche Leistung (z.B. die 'Beratung'), aber auch als maschinelle Tätigkeit (z.B. 'Auto waschen' in einer vollautomatischen Waschanlage) angeboten und realisiert werden. In der Regel werden Dienstleistungen als Kombination menschlicher Tätigkeit unter Einsatz von technischen Mitteln vollzogen, wobei der persönliche Charakter der Tätigkeit dominant und für den Kunden ausschlaggebend ist. Bei dem sich gegenwärtig vollziehendem Wandel von einer 'Industriegesellschaft' zu einer 'Dienstleistungsgesellschaft' kommt der betriebswirtschaftlichen Untersuchung und Bewertung von Dienstleistungen ein immens hoher Stellenwert zu. Durch das sog. 'Out-Sourcing' werden bestimmte Funktionen, die bislang von Struktureinheiten eines Betriebes wahrgenommen wurden, nach außen verlagert und entsprechende Aufträge an dafür spezialisierte Firmen vergeben. Dies betrifft solche Funktionen wie Unterhaltsreinigung, Softwareentwicklung und -wartung, Buchführungsleistungen, Personalbeschaffung u. a. m.
Disagio
Das Disagio (auch Damnum) genannt, ist ein Auszahlungsverlust. Wird beispielsweise ein Darlehen über 100 000, - [EUR] zum Kurs von 95% ausgezahlt, dann erhält der Darlehensnehmer real nur 95 000, - [EUR], getilgt werden müssen jedoch 100 000, - [EUR]. Seinem Inhalt nach ist das Disagio eine einmalige Zinszahlung für die Kapitalüberlassung, die - betriebswirtschaftlich betrachtet - auf die gesamte Laufzeit des Darlehens verteilt wird. Das Disagio darf - handels- und steuerrechtlich - beim Darlehensnehmer als Rechnungsabgrenzungsposten aktiviert und über die Laufzeit des Darlehens abgeschrieben werden. Diese Aktivierung ist jedoch nur im Jahr der Darlehensaufnahme möglich.
Diskontierung
Unter Diskontierung ist das Abzinsen eines Endkapitals Kn Geldbetrages auf den Barwert K0 zu verstehen: Der Abzinsungsfaktor ist der Kehrwert des Aufzinsungsfaktors qn.
Distribution
Unter Distribution (= Verteilung) ist die Gestaltung der Absatzwege und der gesamten Absatzlogistik zu verstehen. Aufgabe und Anliegen der Distributionspolitik als Bestandteil der Marketing-Konzeption von Unternehmen ist es, durch die Wahl geeigneter Absatzwege und durch die Gestaltung kosten-, zeit- und entfernungsgünstiger Lösungen für die Anlieferung der Güter eine optimale Kundenzufriedenheit zu erreichen. Ein besonderes Gewicht enthält in diesem Konzept der Direktvertrieb (mit dem zugehörigen Direktmarketing).
Diversifikation
Unter Diversifikation versteht man die Erweiterung der Betätigungsfelder eines Unternehmens, indem neue Produkte auf neuen Märkten (Regionen, Zielgruppen) angeboten werden. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn ein Unternehmen, das sich bislang im Bereich der Herstellung und des Vertriebs von Hardware betätigt hat, nunmehr auch mit eigenen Software-Lösungen in den Bereich der Online-Dienste einsteigt. Man unterscheidet folgende Diversifikationsrichtungen: Die horizontale Diversifikation: Das bestehende Sortiment wird um Produkte ergänzt, die - aus Kundensicht - in einem sachlichen Zusammenhang stehen (z.B. Einbeziehung des Vertriebs von CD-ROMs in den 'klassischen' Buchhandel). Die vertikale Diversifikation: Es werden Produkte bzw. technologische Prozesse in das Leistungsprogramm des Unternehmens aufgenommen, die zum bisherigen Profil als vor- oder nachgelagerte Prozessstufen zu betrachten waren (z.B. Aufnahme der physischen Herstellung von CD-ROMs in das Leistungsprogramm eines Software-Produzenten). Die laterale Diversifikation: Es werden Produkte bzw. technologische Prozesse in das Leistungsprogramm des Unternehmens aufgenommen, die zu den bisherigen Produkten bzw. Prozessstufen keine sachliche Verwandtschaft haben (z. B. Entwicklung und Vertrieb selbsterstellter Software in das Leistungsprogramm eines Maschinenbaubetriebes). Mit der lateralen Diversifikation wird die Politik der Verteilung des Marktrisikos verfolgt.
Dividende
Unter Dividende ist ein auf die Aktie entfallender Anteil am Bilanzgewinn einer Aktiengesellschaft zu verstehen, der an die Aktionäre auszuzahlen ist. Über die Höhe der Dividende beschließt die Hauptversammlung der AG.
Du-Pont-Kennzahlensystem
Das Du Pont-Kennzahlensystem ist eine von der amerikanischen Firma Du Pont Inc. entwickeltes Schema zur Ermittlung der zentralen Kennzahl Return on Investment (ROI) aus den Kennzahlen 'Umschlagszahl des Kapitals' und 'Umsatzrentabilität'
Dynamische Verschuldung dynamischer V-Grad
Die theoretische Tilgungsdauer (auch als dynamischer Verschuldungsgrad bekannt) gibt an, in welchem Zeitraum das Fremdkapital getilgt werden könnte, wenn Jahr für Jahr ein Netto-Cash-Flow in einer bestimmten Höhe erwirtschaftet wird. [
E
EBIT
EBIT steht für Earnings Before Interest and Taxes, das heißt für das 'Ergebnis vor Steuern '. Die Kennzahl EBIT wird im Rahmen des Controllings zur Ermittlung des für die Verzinsung des eingesetzten Kapitals verfügbare Ergebnis verwendet.
Economics of scale
Die Politik Economics of Scale orientiert darauf, ökonomische Effekte aus Größenvorteilen (in der Ausbringungsmenge von Produkten) zu erzielen. Diese Möglichkeit resultiert aus der Kostendegression fixer Kosten: Je höher die Ausbringungsmenge x [ ME] ist, desto geringer sind die einer Erzeugniseinheit zuzurechnenden fixen Kosten des Unternehmens.
Economics of scope
Die Politik Economics of Scope zielt darauf ab, Wirtschaftlichkeitsvorteile aus steigender Produktionsvielfalt zu erzielen. Dies ist immer dann erreichbar, wenn bei der Leistungserstellung - wegen der technologischen Verwandtheit der Produkte - auf einen gleichen Ressourcenpool zurückgegriffen werden kann.
Eigenfinanzierung
Unter Eigenfinanzierung versteht man eine Kapitalzufuhr durch die Eigentümer. Damit steht das Kapital unbefristet zur Verfügung. Die Geldgeber haben sowohl Anteil am Gewinn als auch an Verlusten des Unternehmens und können Einfluss auf die Geschicke des Unternehmens nehmen. Geldgeber können durch eine Einlagenfinanzierung oder Beteiligungsfinanzierung Finanzmittel in das Unternehmen einbringen. Bei der Beteiligungsfinanzierung wird zwischen börsenfähigen und nicht-börsenfähigen Beteiligungen unterschieden. Die Beteiligungsfinanzierung ist dabei eine Verbriefung des von außen zugeführten Eigenkapitals, in Form von z. B. Beteiligungspapieren. Aktien sind dabei typische Beteiligungspapiere.
Eigenkapital
Das Eigenkapital erklärt die Herkunft das Teiles des Vermögens des Unternehmens, der von den rechtlichen Eigentümern des Unternehmens zur Durchführung der Unternehmensprozesse zur Verfügung gestellt wurde. Zur rechnerischen Ermittlung des Eigenkapitals dient das bilanzielle Eigenkapital. Diese Größe ergibt sich nach der Grundbeziehung der Bilanzrechnung aus der Differenz von Bilanzsumme und Fremdkapital: Bilanzsumme - Fremdkapital= Eigenkapital Dabei ist allerdings zu beachten, dass das bilanzielle Eigenkapital und der wirkliche Vermögenswert der Anteilseigner in der Regel nicht übereinstimmen. Dies begründet sich daraus, dass es durch Wahl bestimmter Bewertungsansätze möglich ist, sog. stille Reserven zu bilden, die im Zahlenwerk der Bilanz nicht erkennbar sind. Bilanziell werden folgende Bestandteile des Eigenkapitals - auf der Passiv-Seite der Bilanz - als Positionen der Mittelherkunft ausgewiesen: das gezeichnete Kapital als Geschäftsanteile der Eigentümer des Unternehmens (bei der GmbH ist dies das Stammkapital und bei einer Aktiengesellschaft ist dies das Grundkapital), die Rücklagen in der Erscheinungsform von Kapitalrücklagen (bei Kapitalgesellschaften) und von Gewinnrücklagen, der Gewinnvortrag als nicht verbrauchter Gewinn des Vorjahres (ein Verlustvortrag mindert das Eigenkapital) sowie der Jahresgewinn (Jahresüberschuss) als Resultat der Erfolgsrechnung zum abgeschlossenen Geschäftsjahr (ein Jahresverlust/Jahresfehlbetrag als negativer 'Erfolg' mindert das Eigenkapital). Das Eigenkapital lt. Bilanzausweis übt folgende wichtige Funktionen aus: Es repräsentiert - im zugehörigen, auf der Aktiv-Seite der Bilanz ausgewiesenen Vermögen des Unternehmens - die wirtschaftliche Grundlage für den Start und die Fortführung des Geschäftsbetriebes des Unternehmens. Es weist gegenüber den Fremdkapitalgebern und den Partnern des Unternehmens den Umfang der Haftung für eingegangene Verbindlichkeiten aus. Es ist aus der Struktur des Eigenkapitals ersichtlich, wer in welchem Umfang als Eigentümer des Unternehmens gilt und wem in welchem Umfang Gewinn bzw. Verlust zuzuweisen ist. Das Eigenkapital kennzeichnet bei Kapitalgesellschaften die Grenze für die Gewinnausschüttung, das heißt, durch eine Gewinnausschüttung dürfen die Geschäftsanteile keine Minderung erfahren. Zu beachten ist ferner: Eigenkapital begründet ein Beteiligungsverhältnis, es verbürgt damit ergebnisabhängige Zahlungsanforderungen an das Unternehmen sowie ein Mitspracherecht in der Geschäftsführung, sofern es hierzu keine satzungsmäßigen Eingrenzungen gibt. Es ist - in der Regel - zeitlich unbegrenzt verfügbar. Gradmesser für die Gewinnergiebigkeit des eingesetzten Eigenkapitals ist die Eigenkapitalrentabilität.
Eigenkapital 'wirtschaftliches'
Eigenkapital Standard + Gesellschafterdarlehen + Darlehen von Familienangehörigen + Einlagen stiller Gesellschafter + Verrechnungskonten der Kommanditisten + Sonderposten mit Rücklageanteil + Pensionsrückstellungen für Gesellschaftergeschäftsführer Das wirtschaftliche Eigenkapital ist für die Risikolage Ihres Betriebes bedeutend, da es im Falle von Verlusten eine Pufferfunktion hat. Außerdem ist mit dem Eigenkapital auch eine Signalwirkung gegenüber dem Kreditinstitut verbunden. Mit einem hohen Eigenkapitalanteil bringt der Eigentümer sein Vertrauen in das eigene Unternehmen zum Ausdruck.
Eigenkapitalrentabilität
Die Kennzahl Eigenkapitalrentabilität gibt an, wie hoch die 'Gewinnträchtigkeit' des durchschnittlich eingesetzten Eigenkapitals in einer Abrechnungsperiode T ist: Es bedeuten: ekr = Eigenkapitalrentabilität [%] G = Gewinn [GE/a] ØEK = durchschnittlich eingesetztes Eigenkapital [GE/a] Diese Kennzahl dient vor allem der Beurteilung der Erfolge im Rahmen der Bilanz- und Erfolgsanalyse. Um dabei den notwendigen Perioden- bzw. Betriebsvergleich zu sichern, wird als 'Gewinn' in der Regel der 'Gewinn vor Steuern' bzw. der 'bereinigte Gewinn' eingesetzt. Setzt man die berechnete Eigenkapitalrentabilität ekr [%] in Relation zum handelsüblichen Zinssatz zs [%] für langfristig angelegte Gelder, dann kann die Differenz rs [%] nach der Beziehung rs = ekr - zs als Unternehmer-Wagnis (= Risikoprämie) angesehen und interpretiert werden.
Einzelunternehmen
Die Einzelunternehmung ist ein Gewerbetrieb, der von einer Person, dem Einzelkaufmann geführt wird. Der Einzelkaufmann bringt das für sein Unternehmen notwendige Eigenkapital auf und haftet unbeschränkt und allein für die Verbindlichkeiten seines Unternehmens, ggf. auch unter Einbeziehung seines Privatvermögens. Die Einzelunternehmung führt eine Firma, die den Familiennamen des Unternehmers mit mindestens einem ausgeschriebenen Vornamen enthält. Nach der Novellierung des Handelsrechts zur Kaufmannseigenschaft können ab dem 1. Juli 1998 aber auch Sachbezeichnungen bzw. Phantasienamen verwendet werden. Die Gründung einer Einzelunternehmung ist in Deutschland ohne große Formalitäten möglich. Zu erledigen sind: Anmeldung beim Gewerbeamt, Anmeldung beim Finanzamt, Errichtung eines Geschäftskontos bei einem Kreditinstitut u.a. In Abhängigkeit vom Gegenstand und Umfang des Gewerbes ist jedoch eine Eintragung in das Handelsregister vorzunehmen. Die Form der Einzelunternehmung wird vor allem als rechtliche Struktur für den Start in die Selbständigkeit gewählt. Hinter einer Einzelunternehmung kann sich auch eine stille Gesellschaft verbergen.
Elastizität
Die Elastizität einer Größe wird bestimmt durch die relative (prozentuale) Änderung einer abhängigen Variablen im Kontext zur relativen (prozentualen) Änderung einer unabhängigen Variablen: Es sei P der Preis und Delta P die prozentuale Änderung dieses Preises, ferner X die nachgefragte Menge und DeltaX die prozentuale Änderung der nachgefragten Menge. Dann kann mit Hilfe der oben aufgeführten Beziehung die sog. Preiselastizität der Nachfrage ermittelt werden. Sie ermittelt sich durch die Rechnung DeltaX/DeltaP. Betrachtet man die Abhängigkeit der Kosten K vom Beschäftigungsgrad (bzw. der Ausbringungsmenge) X, dann wird anstelle von Elastizität meist vom Reagibilitätsgrad R=DX/DK gesprochen.
Erfolgsrechnung
Die Erfolgsrechnung dient der rechnerischen Ermittlung des periodenbezogenen Erfolgs aus der durchgeführten Unternehmenstätigkeit. Sie kann nach der Methode des Eigenkapitalvergleichs oder nach handelsrechtlich vorgeschriebenen Verfahren der Erfolgsrechnung (Gesamtkostenverfahren bzw. Umsatzkostenverfahren) vorgenommen werden.
F
Fertigerzeugnisse
Der Bestand an fertigen und unfertigen Erzeugnissen ist die Wertgröße der am Ende einer Periode (Monatsende oder Abschlussstichtag einer Bilanz) zu Herstellungskosten zu bewertenden Vorräte an verkaufsfähigen (fertigen) sowie an angearbeiteten (unfertigen) Produkten oder Leistungen eines Unternehmens. Die Veränderung im Bestand an fertigen und unfertigen Erzeugnissen (als Differenz zwischen Endbestand und Anfangsbestand der Periode) wird als (vorzeichenbehaftete) Bestandsleistung ausgewiesen. In diesem Inhalt ist die Bestandsveränderung ein wichtiger Korrekturposten in dem Gesamtkostenverfahren als eines der Verfahren der Erfolgsrechnung.
FIFO
Das FIFO-Verfahren ist ein Verfahren der Bewertung des Vorratsvermögens im Rahmen der Jahresabschluss arbeiten. Bei diesem Verfahren wird unterstellt, dass die Vermögensgegenstände, die zuerst beschafft bzw. hergestellt wurden, auch zuerst verbraucht bzw. veräußert wurden. Daher die Bezeichnung 'First - In - First - Out'. Werden alle Zugänge zum Vorratsbestand genau aufgezeichnet, genügt es bei der Anwendung des FIFO-Verfahrens, von der jeweils letzten Lieferung der Periode auszugehen und die Liefermengen solange aufzusummieren, bis die Mengengröße des zu bewertenden Endbestandes erreicht wird. Das FIFO-Verfahren ist bei Tendenzen fallender Preise anzuwenden.
Finanzierung
Unter Finanzierung (eines Unternehmens) sind alle Maßnahmen zu verstehen, die darauf gerichtet sind, den Unternehmensprozess lang-, mittel- und kurzfristig durch Beschaffung und Bereitstellung von Kapital in Form von Geld und geldwerten Gütern abzusichern. Dies schließt die betriebswirtschaftliche Steuerung der güter- und finanzwirtschaftlich verursachten Zahlungsströme (Einzahlungen, Auszahlungen) ein. Die Finanzierung ist somit mit folgenden Fragen verbunden: Wie groß ist der kurz-, mittel- und langfristige Kapitalbedarf des Unternehmens? Wie kann der Kapitalbedarf (kurz-, mittel- und langfristig) gedeckt werden? Wie kann eine aufwandsminimale Finanzierung des Unternehmensprozesses gesichert werden? Der Gegenpol zur Finanzierung ist die Investition, das heißt der Einsatz finanzieller Mittel zur Erstausstattung, zum Ersatz und zur Erweiterung das 'Produktionsapparates' des Unternehmens, der die Durchführung des Unternehmensprozesses nach (selbst) vorgegebener Zweckbestimmung sichert.
Finanzierung allg.
Unter Finanzierungsformen versteht man die Möglichkeit der Beschaffung und des Einsatzes finanzieller Mittel zur Finanzierung der Wirtschaftsgüter, die auf der Aktiv-Seite der Bilanz als Vermögenswerte des Unternehmens ausgewiesen werden. Typische Finanzierungsformen sind die Einlagenfinanzierung, die Beteiligungsfinanzierung, die verschiedenen Möglichkeiten kurz- und langfristiger Fremdfinanzierung sowie die Formen der Innenfinanzierung.
Finanzierung Beteiligung
Von einer Beteiligungsfinanzierung ist dann zu sprechen, wenn Bestandteile der in der Bilanz ausgewiesenen Vermögenswerte der Mittelherkunft nach auf Einlagen (in Form von Geld, Sachgütern und/oder Rechten) neuer Eigentümer zurückzuführen sind. Die Möglichkeiten für eine Beteiligungsfinanzierung bei Unternehmen ohne Zugang zur Börse sind eingegrenzt. Hinzu kommt, dass in diesen Fällen bisherige Eigentümer einer Beteiligungsfinanzierung erst nach reiflichen Überlegungen und Prüfungen zustimmen werden, da die neuen Gesellschafter mit ihrer Beteiligung das Recht auf Mitsprache in der Geschäftsführung erwerben. Aber auch für den 'Beteiligungswilligen' ergeben sich Probleme, da eine Einlage immer risikobehaftet und zudem auch nicht so schnell wieder veräußerbar ist. Anders ist die Lage dagegen wieder bei Aktiengesellschaften. Sie können - falls als notwendig erachtet - 'junge' Aktien herausgeben und auf diese Weise eine Kapitalerhöhung, meist verbunden mit der Schaffung neuer Kapitalrücklagen, bewirken. Anmerkung: Die Einlagen- und die Beteiligungsfinanzierung werden - zusammengefasst - auch als Eigenfinanzierung des Unternehmens bezeichnet. Mit der Herausbildung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (EWWU) gewinnt die Beteiligungsfinanzierung besonderes Gewicht: Es entstehen multinationale Konzerne durch europaweite Fusionen, Joint Ventures mit bereits im Zielland existierenden Unternehmen oder Zweigniederlassungen durch gezielte Direktinvestitionen. Die Einführung des EURO erleichtert dabei sowohl die betriebswirtschaftliche Kalkulation von Chancen und Risiken der Beteiligung, die Finanzierung im Beteiligungsprozess selbst als auch das laufende Zahlungsgeschäft in der Verrechnung von Lieferungen und Leistungen sowie von Gewinntransfers.
Finanzierung innen
Zur Innenfinanzierung zählen - in Abgrenzung zur Außenfinanzierung - all die Vorgehensweisen der Unternehmensfinanzierung, die ursächlich mit dem Umsatzprozess als betrieblichen Wertekreislauf im Zusammenhang stehen. Die Mittel zur Innenfinanzierung hat sich das Unternehmen somit selbst erwirtschaftet und 'verdient'. Formen der Innenfinanzierung sind: - Finanzierung aus einbehaltenen Gewinnen (nach Steuern) - Finanzierung aus Abschreibungsgegenwerten - Finanzierung aus Rückstellungsgegenwerten - Finanzierung aus sonstigen Kapitalfreisetzungen.
Fiskalpolitik VWL
Als Fiskalpolitik wird der Einsatz von öffentlichen Finanzen im Dienste der Konjunktur- und der Wachstumspolitik bezeichnet. Die Fiskalpolitik zielt darauf ab, die Aufgaben des Staates als Akteur im Wirtschaftskreislauf zu erfüllen und mit finanzpolitischen Instrumenten Einfluss auf den Konjunkturverlauf zu nehmen. Danach stehen folgende Ziele im besondern Blickpunkt der Fiskalpolitik: - das fiskalische Ziel (Deckung der Ausgaben des Staates durch entsprechende Einnahmen) - das Stabilisierungsziel im Zusammenhang mit der Konjunkturpolitik, - das Umverteilungsziel, vor allem im Zusammenhang mit der Sozialpolitik und - das Allokationsziel im Zusammenhang mit Maßnahmen der Strukturpolitik und der regionalen Wirtschaftsförderung.
Forderungen
Eine Forderung ist - im juristischen Sinne - das Recht eines Gläubigers gegenüber einem Schuldner auf Erfüllung einer vereinbarten Leistung. Im betriebswirtschaftlichen Aktionsrahmen sind Forderungen Ansprüche auf Geldzahlungen aufgrund von Lieferungen und Leistungen, Einlagen bei Banken, Beteiligungsrechte u.a. Forderungen sind Bestandteil des monetären Umlaufvermögens und daher auf der Aktiv-Seite der Bilanz auszuweisen. Forderungen sind zum Nennwert zu bewerten. Falls für bestimmte Forderungen am Abschlussstichtag ein niedrigerer Wert beizulegen ist, um dem Niederstwertprinzip zu entsprechen, muss eine Berichtigung als Einzel- oder Pauschalwertberichtigung vorgenommen werden.
Forfaitierung
Unter Forfaitierung ist der regresslose Ankauf von Forderungen (zum Beispiel in Form eines Wechsels) zu einem Barpreis durch einen Forfaiteur im Rahmen einer Außenhandelsfinanzierung zu verstehen. Im Unterschied zum Factoring , bei dem Factor alle Forderungen zugestanden werden (Globalzession), bezieht sich die Forfaitierung auf den Ankauf einzelner, meist wechselseitig verbriefter Forderungen.
Fremdfinanzierung
Im Gegensatz zur Eigenfinanzierung werden bei der Fremdfinanzierung Geld- und Sachmittel von unternehmensfremden Personen bereitgestellt, wobei keine Verpflichtung besteht, sich an das Schicksal der Unternehmen zu binden. Dieses fremde Kapital ist befristet, wobei der Zeitraum individuell vereinbar ist. Im Gegensatz zu Beteiligungen profitieren Gläubiger nicht direkt vom Wachstum des Unternehmens. Gleichzeitig besteht aber auch kein unternehmerisches Risiko.
Fremdkapital
Das in der Bilanz auf der Passiv-Seite ausgewiesene Fremdkapital repräsentiert - aus der Sicht der Mittelherkunft - die Gesamtheit der Mittel, die dem Unternehmen von externen Kapitalgebern (= Gläubiger) zeitlich befristet zur Verfügung gestellt wurden. Nach Ablauf der Frist sind die dadurch begründeten Schulden zu begleichen, sei es durch Rückzahlung mit Zinsen (bei aufgenommenen Darlehen), sei es durch Bezahlung von Rechnungen (beim Lieferantenkredit und dgl.) oder durch entgeltliche Begleichung anderer Ansprüche (z.B. Pensionszahlungen aus Verpflichtungen der betrieblichen Altersversorgung). Seinem Inhalt nach werden beim Fremdkapital unterschieden: Rückstellungen (für zu begleichende Verbindlichkeiten, deren Höhe und/oder Zeitpunkt der Zahlung noch ungewiss ist) und Verbindlichkeiten (als Verbindlichkeiten, die in ihrer betragsmäßigen Höhe und auch terminlich fixiert sind). Aus dem Fremdkapital begründet sich nur ein Rückzahlungsanspruch (in der Regel mit Zinsen), jedoch kein Anspruch auf Erfolgsbeteiligung oder Mitbestimmung in der Geschäftsführung.
G
GAAP
Die Generally Accepted Accounting Principles (GAAP) sind die in den USA gültigen Grundsätze und Vorgehensweisen der Rechnungslegung der Unternehmen, vor allem zur Aufstellung der Bilanz (Balance Sheet) und der Gewinn- und Verlustrechnung (Statement of income). Im Unterschied zum Handels- und Steuerrecht in Deutschland (aber auch im Vergleich zum Vorgehen in Österreich und der Schweiz) sind die US-GAAP nicht in Staats- oder Bundesgesetzen verankert, sondern werden durch dafür zuständige Institutionen, namentlich die SEC (Securities and Exchange Commission ) als oberste staatliche Aufsichtsbehörde der Börsen und den FASB (Financial Accounting Standard Board) als US-amerikanischen Bundesverband der Wirtschaftsprüfer erlassen und modifiziert. Unterschiede gibt es ferner in den Zielsetzungen der Rechnungslegung: Der durchgängige Gedanke des deutschen Handelsrechts ist die Gläubigerschutzfunktion (siehe HGB). In den USA geht es bei der Rechnungslegung vor allem um die Informationsfunktion der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung für die Anteilseigner (Shareholder). Dies hat auch Folgen für die Ausschüttungs- und Besteuerungspolitik: Die Unternehmensleitung der US-Firmen kann die Höhe der Dividende grundsätzlich losgelöst von der Feststellung des Bilanzgewinns vornehmen (in Deutschland muss diesbezüglich erst der Einzelabschluss der Muttergesellschaft vorliegen). Die Steuerbilanz ist in der Regel gesondert aufzustellen, ein Grundsatz der Maßgeblichkeit der Handelsbilanz für die Steuerbilanz (wie in Deutschland) kennt man de jure in den USA nicht, demzufolge auch keine umgekehrte Maßgeblichkeit der Steuerbilanz für die Handelsbilanz. Da die US-GAAP der Informationsfunktion der Rechnungslegung das Primat geben, was zur Folge hat, dass es kaum Bilanzierungs- und Bewertungswahlrechte gibt, die dem amerikanischen Grundsatz des 'true and fair' widersprechen, ist die Rechnungslegung nach GAAP betriebswirtschaftlich fundierter und daher besser geeignet, als Instrument der Führung und Steuerung der Unternehmenstätigkeit zu dienen.
Gebrauchsgüter
Als Gebrauchsgüter werden die Produktions- bzw. Konsumgüter bezeichnet, die mehrfach genutzt werden können und damit erst nach längerem Gebrauch physisch verschlissen oder technisch überholt sind. Beispiele: Gebäude, Werkzeugmaschinen, Personenkraftwagen, Computer und dgl.
Geld
Geld (im hier betrachteten Sinne) ist das vom Staat vorgeschriebene gesetzliche Zahlungsmittel und allgemein anerkanntes Tauschmittel. In der Marktwirtschaft spielt Geld - wie wir wissen - eine zentrale Rolle. Es hat folgende Funktionen zu erfüllen: Geld ist allgemein anerkanntes Tauschmittel auf Märkten. Geld ist die Bezugsgröße für Preise und damit Rechenmittel. Geld ist schließlich Wertaufbewahrungsmittel, indem die im Geld enthaltene Kaufkraft aufbewahrt und später wieder eingesetzt wird.
Geldmenge
Unter Geldmenge in einer Volkswirtschaft versteht man monetäre Aggregate (Zusammenfassungen), die als Geldmenge M1, M2 und M3 definiert werden. Geldmenge M1 Bargeldumlauf und die täglich fälligen Einlagen (= Sichtguthaben) im Bereich der Nichtbanken in der Euro-Zone Geldmenge M2 Geldmenge M1, zuzüglich der sonstigen kurzfristigen Anlagen (= Einlagen mit vereinbarter Laufzeit bis zu zwei Jahren und Einlagen mit einer vereinbarten Kündigungsfrist bis zu drei Monaten) Geldmenge M3 Geldmenge M2, zuzüglich aller marktfähigen Instrumente wie Wertpapierpensionsgeschäfte, Geldmarktfondsanteile, Schuldverschreibungen bis zu zwei Jahre. Bezugsgröße der Geldmengenpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) ist die Geldmenge M3, die alle Geldmengen zusammenfasst.
Geldpolitik
Geldpolitik ist ein funktionelle Bestandteil der Wirtschaftspolitik. Seit dem 01.01.1999 trägt die Europäische Zentralbank (EZB) die alleinige Verantwortung für die Geld- und Devisenpolitik der Europäischen Währungsunion (EWU). Die Europäische Zentralbank und das Europäische Zentralbankensystem (ESZB) sind in ihren Handlungen und Entscheidungen unabhängig von den Weisungen der nationalen Regierungen und der Organe auf EU - Ebene. Die EZB hat das alleinige Recht, die Ausgabe von Banknoten innerhalb der EWU-Mitgliedsländer zu genehmigen. Die Ausgabe von Euro-Münzen wird durch die EWU-Mitgliedsländer gestaltet, der Umfang die Ausgabe ist jedoch von der EZB zu genehmigen.
Gesamtkostenverfahren
Das Gesamtkostenverfahren ist eines der beiden Grundverfahren der Erfolgsermittlung lt. handelsrechtlicher Vorschriften (Deutschland: § 275 HGB; Österreich: § 231 - HGB; Schweiz: OR 663). Das Gesamtkostenverfahren erfasst den gesamten Aufwand einer Rechnungsperiode, unabhängig davon, ob die in dieser Periode erstellten Güter auch abgesetzt (verkauft) werden oder nicht. Man nennt dieses Verfahren daher auch Produktionsaufwand-Verfahren. Als Korrekturposten zur Sicherung des Vergleichs mit dem Umsatzkostenverfahren werden die Veränderungen im Bestand an fertigen und unfertigen Erzeugnissen und die Eigenleistung einbezogen. In der Gliederung der Aufwandsarten folgt das Gesamtkostenverfahren der Korrespondenz zu den Leistungsfaktoren (als Inputgrößen im betrieblichen Leistungsprozess).
Gewinn
Gewinn (G) ist die Differenz von Umsatz (U) und Kosten (K): G=U-K In der Erfolgsrechnung wird der Gewinn als Betriebsergebnis bezeichnet. Diese Gewinngröße kennzeichnet den Periodenerfolg im eigentlichen Betriebsprozess. Gewinn vor Steuern= Gewinnbetrag vor Abzug der zu zahlenden Steuern. Jahresüberschuss ist der ermittelte Gewinn eines Jahres. Gewinn = Bilanzgewinn [
Gewinn- und Verlust-rechnung
Die Gewinn- und Verlustrechnung ist die Bezeichnung für die zeitraumbezogene Erfolgsrechnung zur Ermittlung des 'Jahresüberschusses' bzw. 'Jahresfehlbetrages' (s. § 275 HGB - Deutschland; § 231 - HGB - Österreich; OR 663 - Schweiz). Die Gewinn- und Verlustrechnung ist Bestandteil des Jahresabschlusses und kann nach zwei Verfahren durchgeführt werden, nach dem Gesamtkostenverfahren und nach dem Umsatzkostenverfahren. Nach den US-GAAP ist eine Gewinn- und Verlustrechnung nur nach dem Umsatzkostenverfahren zulässig, während die International Accounting Standards (IAS) eine GuV-Rechnung sowohl nach dem Gesamtkostenverfahren als auch nach dem Umsatzkostenverfahren gestatten.
Gewinnrücklage
Gewinnrücklagen sind eine Unterposition des Eigenkapitals und werden demzufolge auf der Passiv-Seite der Bilanz ausgewiesen. Ihre Bildung setzt voraus, dass im abgelaufenen oder in früheren Geschäftsjahren ein Jahresgewinn (nach Steuern) erwirtschaftet wurde. Die der Höhe der Gewinnrücklagen entsprechenden Vermögenswerte (auf der Aktiv-Seite) liegen in der Regel in liquider Form vor. Die Bildung gesetzlicher Gewinnrücklagen ist nur bei Aktiengesellschaften und entsprechenden Mischformen wie 'Kommanditgesellschaft auf Aktienbasis' möglich. Darüber hinaus können bei Aktiengesellschaften wie bei anderen Rechtsformen der Unternehmen satzungsgemäße Rücklagen in der Weise gebildet werden, dass laut Gesellschaftsvertrag Teile des Jahresgewinns zweckgebunden oder frei in die Rücklage einzustellen sind. Die Entnahme aus Gewinnrücklagen (und deren Einordnung in die Ermittlung des Bilanzgewinns des abgelaufenen Geschäftsjahres) ist im Anhang zum Jahresabschluss auszuweisen. Gewinnrücklagen stellen Reserven dar, die zur Selbstfinanzierung der Unternehmensprozesse eingesetzt werden können.
Gewinnvortrag
Ein Gewinnvortrag ergibt sich dann, wenn die Versammlung der Gesellschafter des Unternehmens beschließt, Teile des Jahresgewinns (nach Steuern) nicht auszuschütten, sondern auf das folgende Geschäftsjahr vorzutragen. Damit wird die Eigenkapitalbasis des Unternehmens gestärkt. Der Gewinnvortrag wird als Unterposition des Eigenkapitals auf der Passiv-Seite der Bilanz ausgewiesen. Die der Höhe des Gewinnvortrages entsprechenden Vermögensbestandteile (auf der Aktiv-Seite der Bilanz) sind in der Regel liquide Mittel.
GmbH
Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) ist eine teils kapitalbezogene, teils personenbezogene Körperschaft. Sie verfolgt wirtschaftliche Zwecke und betreibt daher ein kaufmännisches Unternehmen, das über ein in bestimmter Höhe festgesetztes Stammkapital verfügt. Die Gesellschaft haftet für ihre Verbindlichkeiten nur mit dem Gesellschaftsvermögen. Die Gesellschafter haften nur insoweit persönlich und solidarisch, solange das Stammkapital noch nicht in voller Höhe eingezahlt ist. Die GmbH stellt eine eigene Rechtspersönlichkeit dar und ist körperschaftlich aufgebaut. Die Geschäftsführung obliegt in der Regel den Gründungsgesellschaftern (Selbstorganschaft). Sie kann aber auch einem Dritten als Nicht-Gesellschafter übertragen werden (Drittorganschaft). In Deutschland muss das Stammkapital mindestens 25.000, - EUR betragen. Von diesem Betrag sind 50% (also mindestens 12.500, - EUR) bei Gründung durch Geld- und/oder Sacheinlagen einzuzahlen. In Österreich muss das Stammkapital einen Wert von mindestens 35.000,- Euro erreichen, wobei die Stammeinlage eines einzelnen Gesellschafters mindestens 70,- Euro betragen muss. In der Schweiz muss das Stammkapital der GmbH gemäß OR 773 mindestens 20 000,- CHF betragen, darf aber den Wert von 2 Mill. CHF nicht übersteigen. Das Stammkapital muss bei Gründung der GmbH zu mindestens 50% eingezahlt oder - bei einer Sachgründung - durch Sacheinlagen abgedeckt sein. Die GmbH kann ihren Firmennamen frei wählen. Es können hierfür Personennamen der Gesellschafter, Sachnamen oder Phantasienamen verwendet werden, jedoch stets ergänzt durch das Kürzel 'GmbH' oder ausgeschrieben als 'Gesellschaft für [Unternehmenszweck] mit beschränkter Haftung'. Die GmbH wird am Sitz der Gesellschaft in das Handelsregister eingetragen. An die ordnungsgemäße Buchführung des Unternehmens werden hohe Anforderungen gestellt. Das höchste Organ der GmbH ist die Gesellschafterversammlung. Das Stimmrecht richtet sich nach der Höhe der Einlagen auf das Stammkapital. Die GmbH ist juristische Person und nach § 6 HGB Kaufmann im Rechtssinne. Seit 1981 gibt es in Deutschland die Möglichkeit, eine sog. Einmann-GmbH zu gründen und als Einzelfirma mit beschränkter Haftung zu führen.
GmbH & Co KG
Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung und Co. KG ist eine Rechtsform von Unternehmen, die einer Kommanditgesellschaft (als Personengesellschaft) entspricht, in der der Komplementär eine GmbH (als Kapitalgesellschaft) ist. Aufgrund der Haftungsbeschränkung der GmbH wird in einer GmbH & Co. KG die für Personengesellschaften unbeschränkte Haftung außer Kraft gesetzt. Die Leitung der GmbH & Co. KG obliegt dem Komplementär, also dem Geschäftsführer der GmbH. Als Personengesellschaft unterliegt die GmbH & Co. KG nicht den Publizitätspflichten der GmbH. Sie ist auch in steuerlicher Hinsicht günstiger gestellt als die GmbH.
Goldene Bilanzregel
Die goldene Bilanzregel fordert, dass die langfristig an das Unternehmen gebundenen Anlagegüter durch langfristiges Kapital i. d. R. durch Eigenkapital gedeckt sein müssen, während das Umlaufvermögen lediglich durch kurzfristiges Kapital gedeckt sein kann.
H
Handelsregister
Das Handelsregister ist ein amtliches Verzeichnis der kaufmännischen Unternehmen. In Deutschland wird dieses Verzeichnis vom Registergericht des zuständigen Amtsgerichtes geführt. Das Handelsregister soll den interessierten Einblick in die rechtlichen und z. T. auch wirtschaftlichen Verhältnisse eines Unternehmens geben. [
Handelsregister
Das Register enthält alle wichtigen Informationen über die bestehenden eingetragenen Unternehmungen. Eintragungspflichtig sind laut Gesetz alle Handels-, Produktions- und andere nach kaufmännischer Art geführten Gewerbebetriebe. Im Handelsregister eingetragene Unternehmen unterstehen der Buchführungspflicht. Mit dem Eintrag ist der Name des Unternehmens (die Firma) geschützt. Details sind dem HGB/Obligationenrecht zu entnehmen.
Hausse
Unter Hausse versteht man (im Unterschied zur Baisse) eine länger anhaltende Periode steigender Aktienkurse an der Börse bezeichnet (Symbol: Bulle).
Höchstwertprinzip
Das Höchstwertprinzip ist ein wichtiger allgemeiner Bewertungsgrundsatz, der dem Prinzip der kaufmännischen Vorsicht genügt. Das Höchstwertprinzip ist sowohl bei der Bewertung der Vermögensgegenständen als auch bei der Bewertung von Verbindlichkeiten anzuwenden. Hinsichtlich der Bewertung des Vermögens besagt dieses Prinzip, dass der Wertansatz höchstens bei den Anschaffungskosten bzw. bei den Herstellungskosten liegen darf. So können zum Beispiel Grundstücke nicht höher als zu Anschaffungskosten bewertet werden, auch wenn der momentane Marktwert höher liegt. Bei Verbindlichkeiten (mit einer Laufzeit bis zu 5 Jahren) besagt das Höchstwertprinzip, dass von zwei Werten stets der höhere Rückzahlungswert anzusetzen ist, auch wenn es sich dabei nur um eine vorübergehende Erhöhung handelt. Eine solche Situation ergibt sich insbesondere dann, wenn Rohstoffe oder Waren importiert wurden, die Verbindlichkeit in einer ausländischen Währung besteht, zwischenzeitlich sich aber Veränderungen in den Umrechnungskursen derart ergeben haben, dass der fällige Zahlungsbetrag in der Landeswährung höher liegt als der Zahlungsbetrag zum ursprünglichen Kurs (am Stichtag des Imports der Güter).
Hypothek
Unter Hypothek ist ein Grundpfandrecht zu verstehen, das einen Gläubiger berechtigt, sich wegen einer bestimmten Forderung an dem mit dieser Hypothek belasteten Grundstück zu befriedigen. Im Unterschied zur Grundschuld gilt als Merkmal der Hypothek, dass eine rechtswirksame Forderung besteht, so dass die Hypothek nicht ohne diese Forderung übertragen werden kann. Eine Hypothek wird in das Grundbuch eingetragen.
I
Illiquidität
Unter Illiquidität ist eine Situation zu verstehen, in der ein Unternehmen aus Mangel an liquiden Mitteln nicht (mehr) in der Lage ist, die zum Termin fälligen Verbindlichkeiten begleichen zu können. Illiquidität kann zum Einleiten eines Insolvenzverfahrens führen.
Inflation
Von einer Inflation spricht man dann, wenn eine Steigerung des Preisniveaus über mehrere Perioden anhält und dies zum Sinken der Kaufkraft des Geldes führt.
Innenfinanzierung
Weitere Finanzierungsmöglichkeiten bietet die Innenfinanzierung. Hier wird Kapital aus eigener Kraft vom Unternehmen erwirtschaftet. Zum Einen durch die Gewinnfinanzierung, bei der die Gewinne nicht ausgeschüttet werden, sondern im Unternehmen bleiben. Zum Anderen beispielsweise über die Abschreibungsfinanzierung. Die Abschreibungsfinanzierung ist eine weitere Form der Innenfinanzierung. Wie funktioniert das? Bei Nutzung von Anlagevermögen (Maschinen, Gebäude, Fuhrpark, usw.) erfolgt eine Wertminderung der Aktivposition. Diese Wertminderung kann als Werthaltungsgröße vom Gewinn abgezogen und für zukünftige Anschaffung von Anlagen steuerfrei zurückgelegt werden.
Inventur
Unter Inventur ist der Vorgang der mengen- und wertmäßigen Bestandsaufnahme aller Vermögensteile und der Schulden eines Unternehmens zu einem bestimmten Stichtag zu verstehen. Eine Inventur kann als körperliche Inventur (im Sinne der mengenmäßigen Aufnahme aller körperlichen Vermögensgegenstände mit nachfolgender Bewertung in [GE]) und als sog. Buchinventur (Aufnahme der nichtkörperlichen Vermögensgegenstände wie Forderungen, Bankguthaben und dgl. sowie der Schulden auf der Grundlage von Belegen und anderen Aufzeichnungen) durchgeführt werden. Es ist verständlich, dass Inventuren insbesondere in der Vorbereitung auf den sog. Jahresabschluss durchzuführen sind. Die hierbei anwendbaren Inventurverfahren sind durch gesetzliche Vorschriften geregelt.
Investition
Unter Investition ist die Verausgabung finanzieller Mittel zum Zwecke des Aufbaus, der Erhaltung und der Erweiterung des 'Produktionsapparates' eines Unternehmens zu verstehen. Wichtige Merkmale einer Investition sind: Eine Investition beginnt immer mit einer 'Auszahlung' von (finanziellen und anderen) Mitteln. Die verausgabten (finanziellen) Mittel sind dann - auf längere Zeit - im Investitionsgut gebunden. Die 'Auszahlung' für eine Investition wird getätigt, um einen künftigen Nutzen aus dem Investitionsgut zu ziehen. Zwischen dem Zeitpunkt der für die Investition getätigten Ausgabe und dem Zeitpunkt, zu dem sich ein (erster) Nutzen aus der Investition zeigt, liegt in der Regel eine große Zeitspanne. Dieser Fakt und die stets im Wirtschaftsleben (aufwands- und ertragsseitig) gegebenen Unsicherheiten führen dazu, dass eine Investition immer mit einem mehr oder weniger hohen Risiko verbunden ist. Man kann Investitionen nach objektgebundenen Investitionen (wie Sachinvestitionen, Finanzinvestitionen und immaterielle Investitionen) und nach wirkungsbezogenen Investitionen (wie Gründungs- und Erweiterungsinvestitionen sowie Ersatzinvestitionen) systematisieren. Investitionen führen zu Wirkungen im Vermögen des Unternehmens (Aktiv-Seite der Bilanz) und sind Ausdruck der Mittelverwendung. Ihr Gegenpol ist die Finanzierung als Klärung der Mittelherkunft (Passiv-Seite der Bilanz).
Investitionsrechnung
Als Investitionsrechnung bezeichnet man die Anwendung betriebswirtschaftlich und finanzmathematisch begründeter Formeln und Berechnungsvorschriften, mit dem Ziel, die Vorteilhaftigkeit einer Investition als Einzelinvestition oder im Rahmen der Auswahl zwischen mehreren Varianten der Realisierung einer Investition oder im Rahmen des Investitions-Controllings zu ermitteln. Es wird dabei zwischen Methoden der statischen Investitionsrechnung und Methoden der dynamischen Investitionsrechnung unterschieden. Zu den Methoden der statischen Investitionsrechnung gehören vor allem die Kostenvergleichsmethode, die Gewinnvergleichsmethode, die Rentabilitätsvergleichsmethode und die Amortisationsvergleichsmethode. Kennzeichen der statischen Investitionsrechnung ist der Bezug auf eine einzige Rechnungsperiode (z.B. ein Geschäftsjahr), das Nichtberücksichtigen von Interdependenzen zwischen den Einflussgrößen und die ausschließliche Verwendung von Kosten und Erlösen als Rechnungsgrößen. Zu den Methoden der dynamischen Investitionsrechnung gehören vor allem die Kapitalwertmethode, die Methode des internen Zinsfußes und die Annuitätenmethode. Kennzeichen der dynamischen Investitionsrechnung ist, dass sie mehrere Nutzungsperioden betrachtet und hierbei die periodenbezogenen Werte der Einzahlungen/Einnahmen und der Auszahlungen/Ausgaben erfassen. Sie bedienen sich ferner der finanzmathematischen Methoden der Abzinsung von Zukunftswerten auf den dann vergleichbaren Barwert.
J
Jahresüberschuss
Als Jahresüberschuss wird der (positive) betriebswirtschaftliche Erfolg eines Unternehmens bezeichnet, der entsprechend den gültigen handelsrechtlichen Bestimmungen zur Erfolgsrechnung (nach dem Gesamtkostenverfahren oder Umsatzkostenverfahren) für ein abgelaufenes Geschäftsjahr als Gewinn nach Steuern ermittelt wird. Der Jahresüberschuss ist Ausgangspunkt für die Ermittlung des Bilanzgewinns und Gegenstand von Entscheidungen zur Ergebnisverwendung. Ist dieser Periodenerfolg negativ (kleiner Null), dann wird er als Jahresfehlbetrag bezeichnet
Joint Venture
Ein Joint venture ist ein Gemeinschaftsunternehmen als Form einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit eines oder mehrerer inländischen Unternehmen mit einem oder mehreren ausländischen Partnern in der Weise, dass von diesen Partnern ein neues rechtlich selbständiges Unternehmen gemeinsam gegründet oder erworben wird, und zwar mit dem Ziel, Geschäftsaktivitäten im gemeinsamen Interesse des Gesellschaftsunternehmens auszuführen.
Juristische Person
Juristische Personen sind - im Unterschied zu natürlichen Personen - definierte Personenvereinigungen oder Vermögensmassen, die eine eigene Rechtspersönlichkeit darstellen. Juristische Personen i.S. des Privatrechts sind eingetragene Vereine, Aktiengesellschaften, Gesellschaften mit beschränkter Haftung, eingetragene Genossenschaften und Stiftungen. Eine juristische Person ist von der Gründung bis zur Auflösung der Gesellschaft rechtsfähig. Die Verleihung und Anerkennung des Status juristischer Personen sind durch Gesetze geregelt. Juristische Personen tragen einen einheitlichen Namen, unter dem sie klagen und verklagt werden können. Für ihre Verbindlichkeiten haften sie mit eigenem Vermögen.
K
Kapital (VWL)
Als Kapital wird der Produktionsfaktor bezeichnet, der alle in den Produktionsprozess eingehenden Güter beinhaltet, die bereits Ergebnis vorangegangener Produktionsprozesse sind. Im Unterschied zu den Produktionsfaktoren Arbeit und Boden handelt es sich beim Produktionsfaktor Kapital um einen 'abgeleiteten', derivativen Faktor. Kapital ist aber nur als Sach- oder Realkapital, nicht als Geldkapital ein Produktionsfaktor, denn mit Banknoten allein kann man keine Güter zur Bedürfnisbefriedigung erstellen. Geldkapital ist jedoch einen notwendige Voraussetzung dafür, Gebäude, Maschinen, Anlagen, Material und andere Güter zu erwerben, die für die Durchführung eines Produktionsprozesses benötigt werden. Die Schaffung neuen Realkapitals bedingt, dass die Bereitschaft gegeben ist, nicht das gesamte Einkommen zu konsumieren, sondern ein teil davon zu sparen (= anzusammeln) und so für Investitionen bereit zu stellen. Aus diesem Sachverhalt werden wichtige volkswirtschaftliche Zusammenhänge zwischen Einkommen, dem Ersatz verbrauchten Realkapitals (Ersatzinvestitionen, realisiert durch Amortisationen) und Investieren neuen Realkapitals (Nettoinvestitionen) und anderen Größen hergestellt (vgl. Entstehung, Verwendung und Verteilung des Bruttosozialprodukts).
Kapitalflussrechnung
Kapitalflussrechnungen sind ein Instrument zur Abbildung von Zahlungsströmen in Unternehmen (und in anderen Einrichtungen). In der Regel wird dabei die Veränderung der liquiden Mittel im Verlauf eines Geschäfts- bzw. Haushaltsjahres nach den drei Bereichen - laufende Geschäftstätigkeit, - Investitionstätigkeit und - Finanzierungstätigkeit untersucht. Ziel und Anliegen einer solchen Kapitalflussrechnung ist es, die Ursachen der Veränderung speziell der liquiden Mittel nach den verursachenden Faktoren qualitativ und quantitativ zu bestimmen. Die Kapitalflussrechnung bildet als sog. Cashflow-Statement neben der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung einen weiteren wichtigen Bestandteil von Jahresabschlüssen nach den international angewendeten Rechnungslegungsvorschriften wie US-GAAP und IAS.
Kapitalgesellschaft
Die Kapitalgesellschaft ist eine Rechtsform von Unternehmen, die im Gegensatz zu Einzelunternehmen bzw. zu Personengesellschaften eine eigene Rechtspersönlichkeit (= juristische Person) besitzt und bei der die Gründung und die Existenz der Gesellschaft unabhängig vom Mitgliederbestand bzw. von den Anteilseignern ist. Die Haftung der Gesellschaft ist auf das Eigenkapital der Gesellschaft beschränkt. Die Mitglieder der Gesellschaft können, müssen aber nicht im Managementprozess des Unternehmens mitwirken, da Kapitalgesellschaften nach dem Prinzip der Drittorganschaft durch damit beauftragte Geschäftsführer bzw. Vorstände geführt und nach außen vertreten werden können. Zu den Kapitalgesellschaften gehören die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH), die Aktiengesellschaft (AG) und die Kommanditgesellschaft auf Aktienbasis (KGaA).
Kapitalumschlag
Der Kapitalumschlag (KU) gibt an, wie oft das eingesetzte Kapital K in einem bestimmten Zeitraum (z. B. Geschäftsjahr) über den Umsatz U umschlägt: Kapitalumschlag KU=U/K
Kaufmann
Kaufmann ist im Wirtschaftsleben jeder, der ein Gewerbe nach kaufmännischer Art führt und daher nach handelsrechtlichen Vorschriften (vgl. §1 HGB) verpflichtet ist, dieses Gewerbe im Handelsregister einzutragen (Ausnahme: Kleinstgewerbe). Als Gewerbe zählt dabei jede selbständige, auf dauernden Erwerb ausgerichtete Tätigkeit. Diese Tätigkeit ist in der Regel auf Gewinnerzielung orientiert, dies ist aber kein zwingendes Merkmal eines Gewerbes. Es reicht aus, wenn diese auf Dauer ausgelegte wirtschaftliche Tätigkeit einen Erwerb über Umsatzgeschäfte ermöglicht. Aus der Eintragung in das Handelsregister erwächst die Pflicht zur kaufmännischen Buchführung.
Kennzahl Anlagedeckung 1
Anlagedeckung allgemein zeigt, wie Anlagevermögen durch Kapital gedeckt wurde. In Bezug auf die Fristigkeit, ist es sinnvoll Vermögen fristenkongruent zu finanzieren. Man spricht hier von der sogenannten goldenen Finanzierungsregel: Langfristiges Vermögen ist langfristig zu finanzieren, während man kurzfristiges Kapital kurzfristig finanzieren kann. Die Anlagendeckung I zeigt, wie weit das Anlagevermögen durch Eigenkapital finanziert wird.
Kennzahl Anlagedeckung 2
Die Anlagendeckung II sagt, zu wie viel Prozent das Anlagevermögen durch Eigenkapital und langfristiges Fremdkapital finanziert wird.
Kennzahl Anlageintensität
Die Anlageintensität zeigt wie hoch der Anteil des Anlagevermögens am Gesamtkapital ist. Anlageintensität = (Anlagevermögen / Bilanzsumme) * 100% Bedeutung der Kennzahl für das Unternehmen: Hohe Anlageintensitäten zeigt die Kapitalintensität einer Unternehmung an. Gleichzeitig weist sie auf die Höhe eines möglichen (Re)Investitionsbedarfs hin. Die Anlageintensität gibt Aufschluss darüber, wie hoch die langfristige Kapitalbindung eines Unternehmens ist. Dabei ist zu beachten, dass hohe Anlageintensität mit der Verursachung von fixen Kosten, wie etwa Zinsen, Energie, Raumkosten und Abschreibungen verbunden sein kann. Eine hohe Anlageintensität mindert die Flexibilität eines Unternehmens. Dies bezieht sich auch auf die Anpassungsfähigkeit an Marktveränderungen und technologische Veränderungen.
Kennzahl Eigenkapitalquote
Die Eigenkapitalquote zeigt das Verhältnis des Eigenkapitals zum Gesamtkapital eines Unternehmens. Bedeutung der Kennzahl für das Unternehmen Je höher die Eigenkapitalquote ist, desto kreditwürdiger und unabhängiger von Fremdmitteln und äußeren Einflüssen ist das Unternehmen (finanzielle Unabhängigkeit). Das Unternehmen wird damit auch konkurrenzfähiger und damit am Markt beweglicher. Die Eigenkapitalausstattung eines Unternehmens spielt beim Kredit-Rating der Banken eine große Rolle. Je geringer die Eigenkapitalquote ist, desto risikoreicher arbeitet ein Unternehmen. Je geringer die EK-Quote ist, desto geringer ist der Selbstbestimmungsgrad eines Unternehmens. Praktische Überlegungen zur Veränderung der EKQ: Der Eigenkapitalanteil hat sich erhöht: • höhere Gewinne wurden erzielt • Ausschüttungen wurden vielleicht reduziert • neue Gesellschafter wurden aufgenommen, die Beteiligungen eingebracht haben. • Aktienrücklauf ist erfolgt Der Eigenkapitalanteil hat sich reduziert: • Ein Gesellschafter musste ausbezahlt werden • Überhöhte Privatentnahmen • Schlechtere Margen führten zu höherer Kreditaufnahme Bei einer zu geringeren Eigenkapitalquote bzw. bei einem starken Abfall des Eigenkapitals können folgende Maßnahmen ergriffen werden: • Einlagen aus dem Privatvermögen • Reduzierung der Privatvermögen; diese sollten geringer als der Gewinn sein • Aufnahme eine Gesellschafters • Abbau von zu hohen Materialbeständen, zu hohem Anlagevermögen, zu hohen Kun-den Forderungen und durch den Geldzufluss, Abbau des Fremdkapitals
Kennzahl Fremdkapitalquote
Diese Kennzahl gibt Auskunft darüber, in welcher Höhe der Betrieb mit Fremdkapital arbeitet und wie hoch der Verschuldungsgrad des Unternehmens ist. FKQ = (FK / GK) * 100% Bedeutung der Kennzahl für das Unternehmen Je höher der Anteil an Fremdkapital ist, desto weniger sind Banken bereit, Kredite zu gewähren. Praktische Überlegungen zur Veränderung der FKQ Die Fremdkapitalquote wurde geringer: • Erwirtschaftete Gewinne wurden nicht ausgeschüttet • Das Kapital wurde erhöht • Die Rücklagen wurden aufgestockt Die Fremdkapitalquote hat sich erhöht: • Die Gewinne haben sich verschlechtert • Die Privatentnahmen wurden erhöht • Einkaufspreise haben sich erhöht
Kennzahlen betriebswirtschaftliche
Unter betriebswirtschaftlichen Kennzahlen sind absolute und relative Größen zu verstehen, die in knapper, prägnanter Form relevante betriebswirtschaftliche Tatbestände und Sachverhalte im Unternehmensprozess in der Einheit von Qualität und Quantität widerspiegeln. Kennzahlen sind als Einheit von Messwert und zugehöriger Maßzahl anzusehen. In ihrer Gesamtheit und in ihrer Verknüpfung untereinander bilden betriebswirtschaftliche Kennzahlen Grundlage des Controllings und Kern des Führungs-Informationssystems des Unternehmens. Als Ist-Größen dienen sie vor allem der Kontrolle und Analyse laufender und abgelaufener Prozesse, als Soll-Größen - z.B. als Budgets - hingegen der Zielvorgabe und der darauf bezugnehmenden Steuerung der Unternehmenstätigkeit. Betriebswirtschaftliche Kennzahlen sollten die relevanten Tatbestände und Zusammenhänge wahrheitsgemäß, ordnungsmäßig, aktuell (ohne Zeitverzug) und transparent widerspiegeln. Sie sollten ferner so bestimmt werden, dass Ursache-Wirkung-Zusammenhänge in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft deutlich werden und schließlich für die Zwecke der Unternehmenssteuerung geeignet sind. Die Arbeit mit betriebswirtschaftlichen Kennzahlen erfordert den Zugriff auf eine entsprechende Datenbank, die die aktuellen Ausgangsdaten für die Kennziffernermittlung liefert.
Komparative Kostenvorteile
Komparative Kostenvorteile sind relative Kostenvorteile. Ein Wissenschaftler namens Ricardo hat diesen Zusammenhang bereits vor mehreren Jahrhunderten thematisiert. Es bedeutet, dass ein Land A beispielsweise mit einem Land B in Handel treten sollte, selbst wenn zunächst offenkundig kein Produktionsvorteil bestehen würde. Seine Argumentation: Vergleicht man bei z. B. einer 2-Produktewirtschaft (es werden Stühle und Tische produziert) die jeweilige Produktionszeit der beiden Produkte, so kann es sein, dass das eine Land ein Produkt relativ günstiger als das andere Land produzieren kann. In diesem Fall sollte man in Handel mit dem anderen Land gehen. Der Preis, der angelegt wurde, war die Produktionszeit des Produktes A, die man für die Produktion eines anderen Produktes B investieren müsste. Erstaunlich war die Erkenntnis, dass ein Land, auch wenn es für ein jeweiliges Produkt jeweilig mehr Zeit benötigt, Vorteile aus der Zusammenarbeit ziehen kann, wenn ein Land ausschließlich das eine Produkt produziert, während das andere Land ausschließlich das andere Produkt produziert.
Kontenrahmen
Unter Kontenrahmen versteht man Ordnungsschemata zur einheitlichen Strukturierung von Konten im Rahmen der Buchführung. Durch die Herausgabe und Anwendung von - meist branchenbezogenen - Kontenrahmen wurden entscheidende Voraussetzungen für die ordnungsgemäße Prüfung des Jahresabschlusses, die Durchführung von Perioden- und Betriebsvergleichen und die Erstellung von Buchführungssoftware geschaffen. Kontenrahmen sind in der Regel nach dem dekadischen System aufgebaut (Kontenklasse 0 bis Kontenklasse 9). Jede Kontenklasse wird in Kontengruppen und diese wiederum in Kontenarten unterteilt.
Konzern
Unter einem Konzern ist ein Zusammenschluss von Unternehmen zu verstehen, die rechtlich selbständig bleiben, ihre wirtschaftliche Selbständigkeit jedoch zugunsten einer einheitlichen Leitung des Gesamtverbundes der Unternehmen, abgeben. Beispiel: Das Unternehmen A erwirbt die Aktienmehrheit am Unternehmen B und C. Die Unternehmen B und C bleiben unter ihrer Firma bestehen, die Geschäftspolitik wird jedoch künftig vom Vorstand des Unternehmens A (= Konzernleitung) bestimmt.
Kosten
Kosten sind der in Geld bewertete Verzehr an Inputgütern, die zum Zwecke der Erstellung und marktlichen Verwertung der betrieblichen Leistung sowie für die Erhaltung und Erneuerung der hierfür notwendigen Kapazität des Unternehmens eingesetzt und verbraucht werden. Aus dieser Begriffsbestimmung soll entnommen werden, dass der Kostenbegriff drei wichtige Komponenten enthält: Es handelt sich um einen mengenmäßigen Verzehr von Sachgütern und Dienstleistungen, der in Geld bewertet wird und der schließlich durch den Betriebsprozess bedingt ist. Die Erfassung von Kosten dient in der betriebswirtschaftlichen Praxis ursächlich dem Zweck, die im eigentlichen Betriebsprozess entstandenen Aufwendungen, differenziert nach Kostenarten, zu ermitteln, um sie dann verursachungsgerecht sowohl den Verantwortungsbereichen (= Kostenstellen) als auch den verkaufsfähigen Produkten (= Kostenträger) zuzurechnen. Kosten sind vom Aufwand abzugrenzen. In diesem Kontext gliedern sich Kosten in die Grundkosten (= aufwandsgleiche Kosten) und in die kalkulatorischen Kosten als Oberbegriff für Zusatzkosten und Anderskosten.
Kosten Anderskosten
Anderskosten sind die Bestandteile kalkulatorischer Kosten, die in der Aufwandsrechnung der Buchführung sachbezogene Entsprechungen haben, allerdings mit einem anderen Wertansatz als in der Kostenrechnung. Ein typisches Beispiel für Anderskosten sind die Abschreibungen: In der Buchführung werden die bilanziellen Abschreibungen erfasst. Sie beziehen sich auf die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten. Als Abschreibungsmethode wird in der Regel ferner die geometrisch degressive Abschreibung angewendet, um mögliche steuerliche Vorteile auszuschöpfen. In der Kostenrechnung werden - mit Blick auf die Kalkulation von Preisen - dagegen kalkulatorische Abschreibungen ermittelt. Der Ausgangspunkt hierfür sind - in der Regel - nicht die Anschaffungs-, sondern die Wiederbeschaffungskosten. Als Abschreibungsmethode wird - wegen dem Gleichmaß des Werteverzehrs - die lineare Abschreibung angewendet. Im periodenbezogenen Vergleich entstehen unterschiedliche Wertgrößen, demzufolge werden kalkulatorische Abschreibungen als Anderskosten behandelt. Die Verrechnung der unterschiedlichen Wertgrößen erfolgt über kostenrechnerische Korrekturen.
Kosten fixe
Fixe Kosten sind die im Geldausdruck bewerteten betriebsprozessbezogenen Aufwendungen , die im Unternehmen unabhängig davon entstehen, ob eine Leistungserstellung und -verwertung erfolgt oder nicht. Sie verändern sich auch nicht ursächlich, wenn sich die Beschäftigung im Unternehmen ändert. Fixe Kosten sind damit dispositionsunabhängige Kosten. Eine verursachungsgerechte Zurechnung dieser Kosten zu den Outputgütern des Unternehmens ist damit nicht möglich. Ihrem betriebswirtschaftlichen Inhalt nach sind Fixkosten Geldausdruck für Aufwendungen zur Herstellung und Sicherung der Betriebsbereitschaft, ferner (kalkulatorische) Zinsen und wesentliche Teile der Abschreibungen und der nicht beschäftigungsabhängigen Personalkosten.
Kosten Gemeink. Zuschlag
Gemeinkostenzuschläge sind indirekt verrechnete Kosten, die im Rahmen von Kosten- und Preiskalkulationen den jeweiligen Einzelkosten bzw. Herstellungskosten zugerechnet werden. Grundlage für diese Zurechnung bildet der betreffende Zuschlagssatz (siehe Grafik). Gemeinkostenzuschläge sind - zum Beispiel - zu ermitteln für Materialgemeinkosten (Basis: Materialeinzelkosten) Fertigungsgemeinkosten (Basis: Fertigungslöhne bzw. Maschinenstundensätze) Verwaltungsgemeinkosten (Basis: Herstellungskosten des Umsatzes) Vertriebsgemeinkosten (Basis: Herstellungskosten des Umsatzes).
Kosten Gemeinkosten
Als Gemeinkosten werden die Aufwendungen (im Geldausdruck) bezeichnet, die im Prozess der betrieblichen Leistungserstellung und -verwertung nachweislich entstehen, jedoch - im Unterschied zu Einzelkosten - nicht direkt auf die einzelnen Produkte zurechenbar sind. Typische Gemeinkostenarten sind: Abschreibungen für Maschinen und Anlagen Mieten Gehälter für das Management allgemeine Verwaltungskosten, wie Telefongebühren, Reisekosten und dgl.
Kosten kalkulatorisch
Kalkulatorische Kosten sind die Bestandteile der Kosten, die vom Aufwand der betreffenden Periode abweichen. Ihre Ermittlung erfolgt entsprechend den Zwecksetzungen der Kostenrechnung, nicht die der Buchführung.
Kosten Normalkosten
Unter Normalkosten sind Durchschnittswerte von Istkosten zu verstehen, die für einen längeren Zeitraum Grundlage der unternehmensinternen Kostenrechnung bilden. In der Normalkostenrechnung werden dabei verwendet: feste Verrechnungspreise für Material feste Lohnsätze sowie feste Gemeinkostenzuschlagsätze. Der Vorteil der Verwendung von Normalkosten besteht - gegenüber Istkosten - darin, dass Schwankungen in den Kosteneinflussgrößen, wie Veränderungen in den Beschaffungspreisen für Material, Veränderungen im Lohn (z. B. infolge Überstunden), unterschiedliche Ausschussmengen u. a., durch die Durchschnittsbildung weitgehend eliminiert werden, so dass bessere Kalkulationsgrundlagen für die Kostenplanung und die Vorkalkulation bei der Ermittlung von Angebotspreisen gegeben sind. Durch Verfahren der Nachkalkulation ist dann zu prüfen, inwieweit die Normalkosten noch mit den realen Situationen im Unternehmensprozess übereinstimmen oder zu Kostenabweichungen führen, die Anlass für Korrekturen der Normalkosten geben.
Kosten sprungfixe
Bei sprungfixen Kosten handelt es sich um ein Verhalten der Kosten in Abhängigkeit von der Ausbringungs-/Outputmenge x, bei dem das Niveau der fixen Kosten sich sprunghaft ändert. Dies hat seine Ursache darin, dass bei Überschreiten einer bestimmten Grenze der möglichen Outputgröße x neue Anforderungen an die dafür notwendige Kapazität und an andere Prozessvoraussetzungen gestellt werden, die in ihrer Aufwandsverursachung als (fixe) Kosten der Betriebsbereitschaft anzusehen sind. Beispiele: Errichten einer zweiten Fertigungslinie in einem Werk, das Kunststoffrohre herstellt; Erweiterung automatisierter Arbeitsplätze, um bei guter Auftragslage Kundenwünsche befriedigen zu können und dgl.
Kosten u Leistungsrechnung
Die Kosten- und Leistungsrechnung ist das unternehmensinterne Instrument zur Abbildung des betriebsprozessbezogenen Werteverzehrs (in den Kosten) in Relation zur Wertentstehung im Rahmen der Ausbringung der betrieblichen Leistung. Sie dient ferner der Überprüfung der Wirtschaftlichkeit des Betriebsprozesses. Hinsichtlich der praktischen Organisationsform vollzieht sich die Kosten- und Leistungsrechnung in folgenden Stufen: als Kostenartenrechnung (Bestimmung der Kosten nach der Art ihrer Entstehung und Verursachung, zum Beispiel mit Unterscheidungen nach Materialkosten, Personalkosten usw.), als Kostenstellenrechnung (Bestimmung und Zurechnung der Kosten nach dem Ort ihrer Verursachung, wobei die Kostenstellen in der Regel mit Funktions- und Verantwortungsbereichen im Unternehmen deckungsgleich sind), als Kostenträgerstückrechnung (= Kalkulationsrechnung) zur Ermittlung von Selbstkosten und Preisen sowie als Kostenträgerzeitrechnung (= Betriebsergebnisrechnung) zur Ermittlung des kurzfristigen Periodenerfolgs im Sinne des Betriebsergebnisses (siehe auch Kostenträger). Die Kosten- und Leistungsrechnung kann als Vollkostenrechnung oder als Teilkostenrechnung gestaltet werden. Der Unterschied zwischen diesen beiden Vorgehensweisen ergibt sich daraus, wie die fixen Kosten im Kostenrechnungsverfahren behandelt werden. In der Vollkostenrechnung werden die Fixkosten anteilsmäßig auf die Leistungseinheiten verteilt, also proportionalisiert, während bei der Teilkostenrechnung streng zwischen dispositionsunabhängigen (fixen Kosten) und dispositionsabhängigen (variablen) Kosten unterschieden wird. Die Teilkostenrechnung ist die Grundlage für die Deckungsbeitragsrechnung im Rahmen des Controlling.
Kosten variable
Variable Kosten sind die im Geldausdruck bewerteten betriebsprozessbezogenen Aufwendungen, die ursächlich mit Erstellung von Ertragsgütern verbunden sind. Sie können je Einheit der herzustellenden Güter erfasst bzw. jeder Einheit der Ausbringungsmenge verursachungsgerecht zugerechnet werden. Variable Kosten sind dispositionsabhängige Kosten, sie verändern sich ursächlich in Abhängigkeit von der Beschäftigung. Ihrem betriebswirtschaftlichen Inhalt nach sind variable Kosten Geldausdruck für produktbezogene Material-, Energie- und Personal-Aufwendungen und für weitere Aufwendungen, die dem herzustellenden Gut verursachungsgerecht zugeordnet werden können (z.B. Lizenzen, Provisionen). Führt - beispielsweise - eine sich um 10% ändernde Ausbringungsmenge zu einer 10%-igen Veränderung der Kosten, dann ermitteln wir für R den Wert R = 1. Es liegt ein proportionales Verhalten der variablen Kosten vor. Die beschäftigungsproportionalen Kosten sind je Leistungseinheit konstant! Dies ist erklärlich, denn jedes hergestellte Gut verursacht je ME den gleichen Kostenzuwachs. Tritt der Fall R > 1 ein, dann liegt ein überproportionales Kostenverhalten vor. Man spricht daher auch von überproportionalen Kosten. Eine solche Situation tritt in der Praxis insbesondere dann ein, wenn der Übergang zum Maximum-Prinzip in der Leistungserstellung vollzogen wird, d. h., wenn die 'Prozessgeschwindigkeit' durch Erhöhung der Intensität gesteigert wird. Dies führt zu einem progressiven, überproportionalen Anwachsen von Kosten, insbesondere im Bereich der Werkzeug-, Energie- und Instandsetzungskosten, aber auch im Bereich der Personalkosten (infolge der Zahlung von Überstunden- und Sonderzuschlägen). Liegt demgegenüber der Fall 0 < R < 1 vor, ist ein unterproportionales Kostenverhalten zu verzeichnen. Derartige unterproportionale Kosten steigen zwar mit der Ausbringungsmenge, aber nicht proportional. Dies ist typisch für Kosten aus dem Verbrauch von Hilfs- und Betriebsstoffen, aber auch für Inputgütern, die infolge der Gewährung von Mengenrabatten kostengünstiger beschafft werden konnten.
Kostenartenrechnung
Aufgabe und Ziel der Kostenartenrechnung ist es, sämtliche Kosten, die in der betreffenden Periode für die Erstellung und Verwertung der betrieblichen Leistung angefallen sind, nach der Art ihrer Verursachung zu erfassen und auszuweisen. Die Kostenartenrechnung ist der Ausgangspunkt und die Grundlage für das gesamte System der Kosten- und Leistungsrechnung. Sie stellt das Bindeglied zwischen der Buchführung und den nachfolgenden Gebieten der Kostenrechnung (Kostenstellenrechnung, Kostenträgerrechnung) dar. Die Kostenartenrechnung übernimmt die Daten der Buchführung aus der Materialrechnung (Verbrauch von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen, bezogene Leistungen), der Lohn- und Gehaltsrechnung (Personalkosten) und der Anlagenbuchhaltung (Abschreibungen). Ferner werden die kalkulatorischen Kosten der Periode erfasst und in die Kostenartenrechnung einbezogen. Die so erfassten Kosten sind Ausgangspunkt für eine tiefergehende Kostenanalyse sowie für die Zurechnung der Kosten nach Kostenstellen und Kostenträgern. Die Kostenartenrechnung ist eine wichtige Grundlage des Kosten-Controllings.
Kostenrechnung Teilkostenrechnung
Die Teilkostenrechnung geht - im Unterschied zur Vollkostenrechnung - von der Differenzierung der Kosten in fixe und variable Kosten aus. Dieser Ansatz ermöglicht es, den Einfluss des Beschäftigungsgrades auf die Höhe der Kosten transparent zu machen. Unmittelbare Anwendung findet die Teilkostenrechnung in der Deckungsbeitragsrechnung und in der Break-Even-Analyse. Der Deckungsbeitrag gibt an, inwieweit die Fixkosten (z.B. je Stück) durch Umsatz (z.B. je Produkt; also je Stück) gedeckt werden können und welcher Beitrag darüber hinaus als Gewinn (z.B. je Stück) verfügbar ist. Genauso kann die Deckungsbeitragsrechnung auch je Produktgruppe, Abteilung oder Unternehmen errechnet werden. Die Break-Even-Analyse ermittelt ab welcher Ausbringungsmenge ein Gewinn erwirtschaftet wird. Auch hier ist die Unterscheidung von Fixkosten und variablen Kosten sinnvoll. Die Fixkosten werden als Sockelbetrag gerechnet auf den sich dann kummulativ die variablen Kosten aufsummieren: K= Kfix + kv*x (K=Gesamtkosten, kv= variablekosten je Stück, x=Ausbringungsmenge). Gleichzeitig wird der Umsatz gegengerechnet: Umsatz (U)= Preis(P) * Menge(X). Ab einer Absatzmenge (X) bei der der Umsatz(U) die Kosten (K) übersteigt (bzw. genau gleich ist), ist der Break-Even erreicht.
Kostenträger
Als Kostenträger werden im Rahmen der Kosten- und Leistungsrechnung die im Unternehmen erstellten Produkte bzw. Leistungen angesehen, denen verursachungsgerecht Kosten zugerechnet werden können. Dies können im arbeitsteiligen Betriebsprozess sowohl Zwischenprodukte (= Zwischenkostenträger) oder die für den Absatz bestimmten Fertigprodukte bzw. Leistungen (= Finalkostenträger) sein.
Kostenträgerrechnung
Die Kostenträgerrechnung wird periodenbezogen als Kostenträgerzeitrechnung unter Nutzung eines Betriebsabrechnungsbogens (BAB II) bzw. als Kostenträgerstückrechnung im Sinne der Kosten- und Preiskalkulation durchgeführt. Aufgabe der Kostenträgerzeitrechnung ist es, die in einer Periode (= Monat) angefallenen Kosten verursachungsgerecht den einzelnen Kostenträgern zuzurechnen, um so die Wirtschaftlichkeit dieser Kostenträger transparent zu machen. Ausgangsdaten für die Kostenträgerzeitrechnung sind die erfassten Ist-Einzelkosten der Kostenträger sowie die Normalkostenzuschlagssätze (aus dem Betriebsabrechnungsbogen BAB I). Da die Verwaltungsgemeinkosten und die Vertriebsgemeinkosten auf die Herstellungskosten der Umsatzleistung (und nicht auf die Herstellungskosten der produzierten Leistung) zu verrechnen sind, müssen in der Kostenträgerzeitrechnung die Bestandsänderungen bei unfertigen und fertigen Erzeugnissen beachtet werden. Ein weiteres Problem der Kostenträgerzeitrechnung besteht darin, dass die über Normalzuschlagssätze ermittelten Normalgemeinkosten von den Istgemeinkosten der Rechnungsperiode abweichen können: Sind die Normalgemeinkosten höher als die Istgemeinkosten, liegt eine Kostenüberdeckung, im anderen Fall eine Kostenunterdeckung vor. Das Betriebsergebnis ermittelt sich dann wie folgt: Betriebsergebnis = Umsatzergebnis + Kostenüberdeckung Betriebsergebnis = Umsatzergebnis - Kostenunterdeckung Aufgabe der Kostenträgerstückrechnung ist es, die Selbstkosten der einzelnen Kostenträger als Basis für die Angebots- bzw. Nachkalkulation zu ermitteln (s. Kalkulation).
Kredit Lieferant
Bei einem Lieferantenkredit, als kurzfristige Finanzierungsquelle, räumt der Lieferant dem Abnehmer ein Zahlungsziel von meist 3 – 4 Wochen ein (Abnehmer mit großer Nachfragemacht (Lebensmittelfilialisten) werden teilweise bis zu 90 Tage eingeräumt). Im Optimalfall wird das Zahlungsziel bis zum Warenverkauf ausgedehnt. Der Lieferantenkredit wird somit aus dem Verkaufserlös bezahlt und der Lieferant übernimmt somit die Finanzierungskosten für den gesamten Warenbestand. Diese Form der Finanzierung ist beliebt, weil sie einfach und formlos und scheinbar auch zinslos ist. Rechnet man dieses „Kreditpotential“ aber auch als richtigen Kredit ein, dann kann man zu dem Rückschluss kommen, dass sehr günstige Kredite über Lieferanten zu erhalten sind. Im Gegenzug sollte auch der Gewinn aus rechtzeitig oder frühzeitig gezahlten Skonti berücksichtigt werden.
Kreditzinsen
Kreditzins ist der Preis für die Vergabe von Krediten. Die Höhe der Kreditzinsen richtet sich nach der Bereitschaft von Banken, Kredite zur Verfügung stellen zu wollen. Möchte man Kredite vergeben, dann sind die Zinsen niedriger als in der Grundhaltung der Bank, eher weniger Kredite vergeben zu wollen. Kurzfristige Kredite sind meist teurer als langfristig zu vergebene Kredite. Langfristige Kredite werden tendenziell eher für Anlagevermögen vergeben. Damit steht dem Kredit auch eine Sicherheit gegenüber, die eingelöst werden kann, wenn der Kredit nicht zurückgezahlt werden kann.
L
Lagebericht
Als Lagebericht wird das separate Dokument bezeichnet, das Darstellungen zum Geschäftsverlauf und zur wirtschaftlichen Situation des betreffenden Unternehmens im Berichtsjahr sowie zur weiteren Entwicklung des Unternehmens in der Zukunft enthält. Der Lagebericht ist nicht Bestandteil des Jahresabschlusses, dennoch aber für bestimmte Einzelunternehmen wie Kapitalgesellschaften und für Konzerne gesetzlich vorgeschrieben (vgl. § 289 und § 315 HGB- Deutschland). Wesentlicher Inhalt eines Lageberichts: Darstellung des Geschäftsverlaufs und der Lage der Gesellschaft (Entwicklung des Auftragseingangs und es Umsatzes; Beschäftigungsgrad, Finanzierung des Unternehmens, Personalentwicklung, Rationalisierungsmaßnahmen, Marktstellung des Unternehmens, Liquidität und Eigenkapitalausstattung, Rentabilität u.a.m.) Darstellung besonderer Vorgänge nach Abschluss des Geschäftsjahres (Kapitalerhöhungen oder Kapitalherabsetzungen, Vertragsabschlüsse mit großer Tragweite, Schäden, Havarien, Beschäftigungsrückgang, Entwicklung der Marktpreise u.a.) Voraussichtliche Entwicklung des Unternehmens (Einschätzung der Umsatzentwicklung und der Beschäftigung, Einschätzung der Liquidität u.a.) Darstellungen zu Aufgaben und Projekten im Bereich Forschung und Entwicklung (Gesamtaufwendungen für F/E, neue Forschungsvorhaben, Beschäftigte in F/E, Realisierung von F/E-Projekten u.a.).
Leasing
Leasing bedeutet Erwerb und zeitlich befristete Nutzung eines (Leasing-) Gutes auf der Grundlage eines Leasing-Vertrages zwischen einem Leasing-Geber und einem Leasing-Nehmer Beispiele für Leasing-Güter (mit langfristiger Mietzeit) sind: bewegliche Wirtschaftsgüter wie LKW, PKW, Baumaschinen und dgl., aber auch ortsfeste Wirtschaftsgüter wie Lagerräume, Büroräume und dgl. Als Leasing-Geber treten sowohl die Hersteller der Leasing-Güter als auch spezielle Leasing-Gesellschaften in Erscheinung. Leasing-Nehmer sind Unternehmen, die - zeitlich befristet - bestimmte Betriebsmittel zur Durchführung ihres Umsatzprozesses benötigen und die nach gründlichem Abschätzen und Kalkulieren im Erwerb dieser Güter auf Leasing-Basis Vorteile sehen. Was können - aus der Sicht des Leasing-Nehmers Vorteile im Leasing-Geschäft sein? Es besteht die Möglichkeit, Betriebsmittel zu erwerben, die im Unternehmensprozess voraussichtlich nur befristet benötigt werden. Es besteht - eingegrenzt - die Möglichkeit, Betriebsmittel auch dann zu erwerben, wenn dafür keine eigenen Mittel oder - wegen des Erreichens der Verschuldensgrenze - keine genügenden anderen Fremdmittel verfügbar sind. Ein entscheidender Vorteil des Leasings ist darin zu sehen, dass über das Leasing stets die technisch neuesten Betriebsmittel zur Nutzung im Unternehmensprozess erworben werden können. Die Umsetzung dieses Aspektes erfordert allerdings eine entsprechende Befristung der Grundmietzeit, ein Anliegen, das meist zu höheren Leasing-Raten führt. Leasing-Raten sind steuerlich als Betriebsausgaben absetzbar. Diesen Vorteilen steht aber der Nachteil gegenüber, dass Leasing 'teuer' ist: Die Summe der Leasing-Raten in der Grundmietzeit kann bis zu 150% der ursprünglichen Anschaffungskosten des Leasing-Gutes betragen und nicht nur dies: Nachdem der Leasing-Nehmer diese Summe in Form regelmäßiger Monats-Raten bezahlt hat, ist er nicht einmal Eigentümer des Leasing-Gutes, sondern muss für die Rückgabe des Gutes bzw. für die Wahrnehmung einer vorher vereinbarten Kauf-Option weitere Ausgaben tätigen!
Leasing
Leasing ist eine interessante Finanzierungsalternative und eine Möglichkeit, Ihre Liquidität zu schonen. Beim Leasing werden Anlagegüter, z. B. Maschinen, Autos, Computer angemietet, mit der Option - aber nicht der Pflicht - später das Eigentum zu erlangen. Leasing bietet die Möglichkeit, Investitionen zu finanzieren, ohne dabei Eigenkapital einzusetzen. Daher bleiben die Kreditlinien zur Fremdfinanzierung erhalten, Kreditsicherheiten und Beleihungsgrenzen bleiben unberührt. Allerdings führt Leasing zu einer Erhöhung der Fixkosten und verringert durch die Vertragsbindung die Flexibilitättät des Unternehmens. Insbesondere für Güter, die einem kurzen Lebenszyklus unterliegen (z. B. im Computer), kann eine zu lange Vertragsbindung problematisch sein. Leasingverträge sind oft sehr komplex und können versteckte Kostenpositionen enthalten. Bevor Sie einen Leasingvertrag unterschreiben, sollten Sie deshalb alle kritischen Aspekte abklopfen.
Leasing oder Kauf : Checkliste
Leasing stellt in vielen Fällen gegenüber dem Erwerb eines Anlageguts die bessere Alternative dar. Wissen Sie genau, auf was Sie beim Abschluss eines Leasingvertrags achten müssen? Ist der Leasinggegenstand genau beschrieben? Wie hoch wäre der Preis, würde man das Objekt kaufen? Werden Rabatte weitergegeben bzw. in der Kalkulation berücksichtigt? Wie hoch ist die Leasingsonderzahlung? Wie viele Raten muss ich zahlen? Wie hoch ist die Rate? Wie lang ist die Laufzeit des Vertrages? Wie hoch wird der Restwert sein? Handelt es sich um einen Voll- oder einen Teilamortisationsvertrag? Wird der 'linearisierte Leasingfaktor' offengelegt (wird vom Finanzamt verlangt)? Ist der Vertrag kündbar? Wie und zu welchen Konditionen kann ich den Vertrag vorzeitig beenden? Muss ich das Objekt kaufen (Andienungsrecht)? Kann ich die Mietzeit verlängern? Wie hoch sind die Raten bei Verlängerung? Bin ich am Mehr- und Mindererlös, das heißt am höheren Marktwert, beteiligt, wenn das Objekt nach Vertragsablauf an einen Dritten verkauft wird? Welche Kosten entstehen nach Ablauf des Leasingvertrages - zum Beispiel Schlusszahlung, Transport- oder Abbaukosten?
Leistung
Leistung ist der Geldausdruck der periodenbezogenen Ausbringung von Ertragsgütern aus dem Prozess der betrieblichen Leistungserstellung. Sie umfasst die Betriebsleistung und die kalkulatorische Leistung der Periode. Die Ermittlung der (Gesamt-) Leistung ist Anliegen der Erfolgsermittlung nach dem Gesamtkostenverfahren sowie Aufgabe der Kosten- und Leistungsrechnung (im Rahmen der Ermittlung des Betriebsergebnisses). Die Ermittlung der Leistung dient ferner der Überprüfung der Wirtschaftlichkeit des Betriebsprozesses. Die Gesamtleistung einer Periode setzt sich wie folgt zusammen: Absatzleistung (= Umsatz der Periode) als Wertgröße der bereits verkauften und damit umgesetzten Ertragsgüter, gleich, ob sie in dieser Periode bereits bezahlt wurden oder als Forderungen (aus Lieferungen und Leistungen) noch offen sind; Bestandsleistung als Geldausdruck der Veränderungen des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen; Eigenleistung als Geldausdruck der in der betreffenden Periode fertiggestellten Güter, die zur Verwendung im Unternehmen bestimmt sind und daher nicht zum Verkauf anstehen; Kalkulatorische Leistung als Geldausdruck der Güterausbringung, die ertragsungleich ist und die sich aus Andersleistung und Zusatzleistung zusammensetzt. Wichtig: Die Güter der Absatzleistung werden zu Verkaufspreisen bewertet, während die Bestandsleistung und die Eigenleistung zu Herstellungskosten zu bewerten sind.
Leistungsfaktor
Der Leistungsfaktor ergibt sich aus der Taktzeit und der Effizienz und ist somit „ein Kontrollmaß für Verluste durch Abweichung von der geplanten Stückzeit und Leerläufen.
Leverage Effekt
Unter dem Leverage-Effekt wird die Hebelwirkung verstanden, die sich daraus ergibt, dass die Eigenkapitalrentabilität ekr [%] gesteigert werden kann, wenn der Anteil der Fremdfinanzierung des Unternehmens zunimmt. Voraussetzung für diese Wirkung ist, dass die Gesamtkapitalrentabilität gkr [%] größer ist als der Zinssatz i [%] für die Aufnahme von weiterem Fremdkapital. Der Leverage-Effekt begründet sich aus folgenden Zusammenhängen: gkr=((EK*ekr)+(FK*i))/EK+FK auflösen nach ekr: ekr=gkr + (FK/EK)(gkr-i) : Solange gkr>i ist, wird die ekr mit steigendem FK steigen. Zu beachten ist jedoch, dass mit steigendem FK auch das unternehmerische Risiko steigt. Die grundlegende Leverage-Formel lautet: Es bedeuten: EK Eigenkapital [GE] ekr Eigenkapitalrentabilität [%] FK Fremdkapital [GE] gkr Gesamtkapitalrentabilität [%] i Zinssatz für Fremdkapital [%]
LIFO
Das LIFO-Verfahren ist eine im Rahmen der Jahresabschlussarbeiten häufig angewendete Methode der Bewertung des Vorratsvermögens (siehe Vorräte). Beim diesem Verfahren wird unterstellt, dass die Vermögensgegenstände aus den zuletzt eingegangenen Lieferungen zu erst verbraucht bzw. veräußert wurden. Daher die Bezeichnung ' Last - In - First - Out'.
Liquide Mittel
Die liquiden Mittel eines Unternehmens sind die Vermögensteile des Unternehmens, die als Bargeld (Cash) in Form des Kassenbestandes oder als Buchgeld (in Form der Guthaben auf Postgirokonten oder als Bankguthaben bei Kreditinstituten) 'flüssig' sind und zur Begleichung der zum Termin anstehenden Verbindlichkeiten eingesetzt werden können. Das Verhältnis von liquiden Mitteln zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten kennzeichnet - stichtagsbezogen - die Barliquidität (als 1. Liquiditätsgrad).
Liquidität
Unter Liquidität ist die Fähigkeit von Unternehmen zu verstehen, zu jeder Zeit die zum gegebenen Termin fälligen (kurz- bzw. langfristigen) Zahlungsverbindlichkeiten uneingeschränkt erfüllen zu können. Die nicht gegebene Zahlungsfähigkeit, auch als Illiquidität bezeichnet, ist somit ein Zustand, bei dem das Unternehmen wegen fehlender Zahlungsmittel nicht oder nicht mehr in der Lage ist, seinen Zahlungsverpflichtungen termingerecht nachkommen zu können. Illiquidität ist eine Situation, die in der Regel das Einleiten eines Insolvenzverfahrens zur Folge hat.
Liquidität
Im Rahmen der Finanzierung ist die stetige Liquidität zu sichern. Die Sicherung von Liquidität kann als strenge Nebenbedingung des Rentabilitätsstrebens angesehen werden. Begriff der Liquidität Die Liquidität stellt die Zahlungsfähigkeit von Unternehmen dar. Zahlungsfähigkeit bedeutet, dass jede Verbindlichkeit zum richtigen Zeitpunkt gezahlt werden kann. [
Liquidität (umsatzbedingte)
Die umsatzbedingte Liquidität ist der 3. Liquiditätsgrad In seine Ermittlung werden außer den liquiden Mitteln, den Forderungen auch noch die Vorräte (Rohstoffvorräte, Vorräte an unfertigen Erzeugnissen, Vorräte an Waren und fertigen Erzeugnissen) einbezogen. Als Richtwert gilt - wegen der längeren Liquidierbarkeitsdauer - eine Größe von ca. 200%.
Liquidität 1.Grades
Liquidität 1.Grades beschreibt die flüssigen Mittel im Verhältnis zu kurzfristigen Verbindlichkeiten eines Unternehmens. Eine Liquidität ersten Grades z. B. in Höhe von 25 % zeigt, dass 25 % der kurzfristigen Verbindlichkeiten mit flüssigen Mitteln beglichen werden kann. Liquidität 1. Grades = (Flüssige Mittel / Kurzfristige Verbindlichkeiten) x 100%
Liquidität 2. Grades
Liquidität 2. Grades beschreibt die Summe aus Forderungen und flüssigen Mitteln im Verhältnis zu kurzfristigen Verbindlichkeiten. Die Liquidität 2. Grades z. B. in Höhe von 75 % zeigt, dass die Forderungen und flüssigen Mittel zu 75 % die kurzfristigen Verbindlichkeiten abdecken können. Liquidität 2. Grades = (Forderung + flüssige Mittel) / Kurzfristiges Verbindlichkeiten) x 100%
Liquidität 3. Grades
Liegt die Liquidität 3. Grades unter 100%, dann können kurzfristige Verbindlichkeiten nicht aus dem laufenden Umsatzgeschäft gedeckt werden. Dies hat zur Folge, dass Kredite aufgenommen werden müssen oder Anlagevermögen verkauft werden muss. Liquidität 3. Grades = (Umlaufvermögen / Kurzfristige Verbindlichkeiten) x 100%
Liquiditätsplan Finanzplan
Der Liquiditätsplan oder Finanzplan dient der Erhaltung der Liquidität (Zahlungsfähigkeit). Je genauer ein Finanzplan erstellt wird, desto höher ist das Gewinnpotential eines Unternehmens. Es ist jedoch nicht immer eine exakte Vorausschau von Liquidität möglich
M
Marketing
Marketing ist eine kunden- und marktorientierte Denk- und Verhaltensweise, die alle Bereiche des Unternehmens durchdringt und die darauf ausgerichtet ist, durch planmäßigen und koordinierten Einsatz von marketingpolitischen Instrumenten eine Marktbeeinflussung und -gestaltung zu erreichen.
Marketing - Controlling
Aufgabe des Marketing-Controllings ist es, die zielgerichtete, markt- und kundenorientierte Unternehmensteuerung zu unterstützen. Schwerpunkte sind: - Informationsbereitstellung für die langfristig-strategische wie für die operative Absatz-, Sortiments-, Produkt- und Preisplanung im Unternehmen (Marketing-Informationssystem) - Auf- und Ausbau des Marketing-Planungssystems (mit Strategiebildung, Maßnahmeplanung, Budgetierung u.a.) - Überwachung und Kontrolle der Umsatz- und Erfolgskennzahlen nach Produktgruppen, Verkaufsgebieten, Kundengruppen und Verkaufszeiträumen (Marketing-Kontrollsystem) - Bewertung der Marketing-Organisation des Unternehmens (Aufbau- und Ablauforganisation im Marketingbereich des Unternehmens) - Bewertung des Einsatzes von Online-Marketing-Systemen (E-Mail, Internet) im Marketing-Konzept des Unternehmens. Als Instrumente werden im Marketing-Controlling besonders eingesetzt: Stärken-Schwächen-Analyse, Portfolioanalyse, Szenario-Technik, Produktlebenszyklus-Analyse, Cashflow-Analyse, Deckungsbeitragsrechnung, Break-even-Analyse, Gap-Analyse, 5 Forces nach Porter u.a.
Marketing - Mix
Als Marketing-Instrumente kommen alle Mittel und Maßnahmen in Frage, die geeignet sind, aktiv auf den Absatzmarkt Einfluss zu nehmen, Kunden zu gewinnen und Kunden durch Zufriedenheit mit der gebotenen Leistung zu halten. Dazu gehören Maßnahmen - der Produkt- und Sortimentspolitik - der Preis- und Konditionenpolitik - der Distributionspolitik und - der Kommunikationspolitik. Die marktkonkrete und produktbezogene Kombination von Elementen dieser Strategien wird Marketing-Mix genannt.
Marketing-Mix
Unter Marketing-Mix ist die markt- und zielgruppenkonkrete Kombination von Marketing-Instrumenten zu verstehen.
Markt
Unter Markt verstehen wir bekanntlich einen ökonomischen Ort, an dem sich Anbieter und Nachfrager treffen, um Austauschbeziehungen (Transaktionen) zu gestalten. Getauscht werden Produkte und Dienstleistungen gegen Zahlungsmittel, und zwar freiwillig. Der Tausch kommt also dann zustande, wenn sich beide Partner von diesem Tausch einen Nutzen versprechen. Für die Nutzensbewertung ist dabei der Preis des Gutes oder der Dienstleistung der zentrale Maßstab.
Marktformen
Unter Marktformen versteht man die Typen von Märkten, die sich nach der Zahl der Marktteilnehmer auf der Angebots- bzw. auf der Nachfrageseite, unterscheiden. In diesen Märkten bestehen typische Marktkonstellationen, die sich insbesondere hinsichtlich der Einflussmöglichkeiten auf die Preisgestaltung zeigen.
Marktpotential
Das Marktpotenzial erfasst im Mengen- oder im Geldausdruck die (geschätzte) mögliche Aufnahmefähigkeit eines definierten Marktes (als Einheit von 'Region' und 'Zielgruppe') für ein bestimmtes Gut, und zwar unter der Annahme, dass alle denkbaren Nachfrager über eine bestimmte Kaufkraft verfügen und auch am Erwerb des betreffenden Gutes interessiert sind.
Marktpreisgleichgewicht
Unter dem Marktpreisgleichgewicht versteht man das Ergebnis der Preisbildung in einem Polypolmarkt bei vollkommener Konkurrenz, und zwar in dem Sinne, dass bei dem sich herausbildenden Marktpreis die Nachfrager noch gewillt sind, von einem homogenen Gut eine Menge xN,GI nachzufragen und die Anbieter dieses Gutes noch gewillt sind, die Menge xA,GI anzubieten. Mit anderen Worten: Bei dem Gleichgewichtspreis PGl wird der Markt sowohl angebotsseitig (mit der Menge xA,GI) als auch nachfrageseitig (durch die Menge xN,GI) 'geräumt'. Es ist allerdings zu beachten, dass die Modellannahme für einen derartig vollkommenen Markt realitätsfern sind, so dass die Herausbildung eines Marktpreisgleichgewichts nur theoretische Bedeutung im Sinne der Veranschaulichung des Preismechanismus bei polypolistischen Märkten hat.
Marktsegmentierung
Unter Marktsegmentierung ist die Aufteilung eines Gesamtmarktes in abgrenzbare und möglichst in sich homogene Teilmärkte mit konsequenter Ausrichtung auf definierte Zielgruppen zu verstehen. Eine derartige Marktsegmentierung kann nach verschiedenen Kriterien vorgenommen werden, wobei in der Praxis geographische (z.B. Großstädte, Regierungsbezirke) und demographische Gesichtspunkte (z.B. Geschlecht, Alter, Beruf, Einkommen) der Segmentierung überwiegen.
Marktvolumen
Die Kennzahl Marktvolumen gibt an, welche Absatzmenge oder Wertgröße von einem bestimmten Gut in einem abgegrenzten Markt in einer Periode tatsächlich umgesetzt wurde oder als Prognosegröße umgesetzt werden kann. Wird in diesem Kontext nur die Umsatzgröße eines bestimmten Unternehmens betrachtet, so führt dies zur Kennzahl Umsatz- oder Absatzvolumen.
Marktwirtschaft soziale
Die soziale Marktwirtschaft basiert auf einer marktwirtschaftlichen Ordnung und ist charakterisiert durch das Recht auf Eigentum an Produktionsmitteln, Gewerbe- und Vertragsfreiheit, freie Preisbildung, dezentrale wirtschaftliche Leitung und dynamischer Wettbewerb einerseits sowie sozialem Ausgleich und Gewährleistung sozialer Sicherheit und angestrebter sozialer Gerechtigkeit.
Mehrwertsteuer
Die Mehrwertsteuer (MWST) ist eine allgemeine Verbrauchssteuer. Es besteht eine grundsätzliche MWST-Pflicht. Ausnahmen können freiberufliche Tätigkeiten bilden. Teils gibt es auch unterschiedliche Steuersätze (z. B. Bücher)
Monopol
Als Monopol wird die Marktform bezeichnet, die nur einen Anbieter bzw. nur einen Nachfrager aufweist (Angebots- bzw. Nachfragemonopol). Dieser Anbieter wird Monopolist genannt. Als Anbieter kann ein Monopolist sowohl den Preis als auch die Menge so beeinflussen, dass ein maximaler Umsatz bei entsprechendem Monopolgewinn entsteht. Neben dem reinen Monopol ist noch das bilaterale Monopol (ein Anbieter und ein Nachfrager) sowie das staatliche Monopol (Beispiel: Monopol an der Herausgabe von Zahlungsmitteln) von Interesse.
Monopol Angebotsmonopol
Ein Anbieter hat die Position eines Angebotsmonopolisten, wenn er davon ausgehen kann, dass sein Absatz nur durch das Verhalten der Nachfrager und durch die eigene Preispolitik, nicht jedoch durch die marktbezogene Wirkung von Konkurrenten bestimmt wird.
O
OHG
Die Offene Handelsgesellschaft (OHG) ist eine vertragliche Vereinigung von zwei oder mehreren Personen, deren Zweck auf den Betrieb eines kaufmännischen Unternehmens (Handelsgewerbe) unter einer gemeinschaftlichen Firma und bei unbeschränkter Haftung aller Gesellschafter gerichtet ist. Die Offene Handelsgesellschaft ist eine Personengesellschaft. Die von der OHG geführte Firma enthält die Namen mehrerer Gesellschafter oder den Namen eines Gesellschafters mit einem entsprechenden Zusatz wie '& Sohn' oder '& Co' oder 'OHG' bzw. einen Sach- bzw. Phantasienamen mit dem Zusatz OHG. Es gilt die unbeschränkte Haftung aller Gesellschafter, ggf. auch inkl. des Privatvermögens.
Opportunitätskosten
Unter Opportunitätskosten ist der in Geld bewertete Nutzensentgang zu verstehen, der dadurch entsteht, dass man sich - wegen begrenzt verfügbarer Mittel - nicht für den Erwerb des Gutes Y, sondern für den Erwerb des Gutes X entscheidet. Beispiel: Ein Unternehmer steht vor der Entscheidung, die verfügbaren Investitionsmittel in Höhe von 50.000,- GE entweder für den Kauf eines Transportes (Alternative A) oder für den Erwerb einer Lagerhalle (Alternative B) oder für den Kauf eines neuen Computersystems (Alternative C) zu verwenden. Entscheidet er sich für die Alternative A (Transporter, Gut A), muss er sowohl auf den Erwerb der Lagerhalle (Gut B) als auch auf den Erwerb des neuen Computersystems (Gut C) verzichten, das heißt, das Gut A 'kostet' den Verzicht auf Gut B bzw. auf Gut C.
Overheads
Unter Overheads sind alle indirekt zu verrechnenden Kosten in einem Unternehmen zu verstehen. Diese Kosten können nur mit Hilfe von Beziehungsgrößen (Zuschlagbasen, Schlüssel und dgl.) auf einzelne Kostenstellen bzw. Kostenträger zugerechnet werden.
P
Passiva
Als Passiva bezeichnet man die in der Bilanz ausgewiesenen Positionen des Eigen- und des Fremdkapitals sowie passive Rechnungsabgrenzungsposten, die entsprechend den gültigen handels- und steuerrechtlichen gesetzlichen Vorschriften einer Passivierung unterliegen. Die Passiva geben Auskunft darüber, woher die Mittel geflossen sind, die auf der Aktiv-Seite der Bilanz als Vermögensgegenstände (und aktive Rechnungsabgrenzungsposten) ausgewiesen werden und wer somit in welchem Umfang rechtlichen Anspruch auf dieses Vermögen hat. Gliederungsprinzip für die Passiva sind lt. § 266 HGB ist die zunehmende Fristigkeit: Danach werden zuerst die Positionen des Eigenkapitals aufgeführt, denn die hieraus geflossenen Mittel sollen dem Unternehmensprozess dauerhaft zur Verfügung stehen. Erst dann folgen die Positionen der Rückstellungen (= Fremdkapital) und der lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten (= Fremdkapital) und schließlich die passiven Rechnungsabgrenzungsposten.
Portfolioanalyse
Die Portfolio-Analyse ist ein Instrument der strategischen Unternehmensplanung und -steuerung. Sie dient vornehmlich zur Analyse und Bewertung von Sachverhalten, die in einem qualitativ und - wenn immer möglich - auch in einem quantitativ bestimmbaren Zusammenhang stehen, das heißt, 'Sachverhalt 1 hängt funktional mit Sachverhalt 2 zusammen' (siehe unser Beispiel des Risiko-Rendite-Portfolios.
Preis
Im wirtschaftlichen Sinne versteht man unter Preis den Geldausdruck für den Wert eines Gutes. Der Preis ist das Entgelt, das ein Käufer für ein Gut oder eine Leistung an den Verkäufer des Gutes bzw. an den Erbringer der Leistung bezahlen soll oder tatsächlich bezahlt. Der Preis entsteht in der Regel durch Angebot und Annahme des Angebots im Rahmen einer Kaufhandlung, kann aber auch Ergebnis einer staatlichen Preisfestsetzung sein. Als Preisbildung bezeichnet man a) das Zustandekommen von Preisen für Güter und Leistungen, die auf Märkten gehandelt werden, wobei hierauf die jeweilige Marktform (Monopol, Oligopol, Polypol) bedeutenden Einfluss hat bzw. b) die Entscheidung über die Höhe des Preises und über mögliche Rabatte im Rahmen der Marketing-Strategie Unternehmens gegenüber Kunden. Siehe auch: Preiselastizität der Nachfrage.
Preisabsatzfunktion
Eine Preisabsatzfunktion beschreibt die Preis-Mengen-Kombinationen zu denen ein Anbieter seine Waren verkaufen kann.
Preiselastizität der Nachfrage
Die Preiselastizität der Nachfrage liefert Anhaltspunkte dafür, welche (relative) mengenmäßige Änderung der Nachfrage zu erwarten ist, wenn der Preis für das betreffende Gut um einen bestimmten Betrag erhöht oder gesenkt wird. %-Mengennachfrageänderung/%-Preisänderung: kann zwischen -1 und +1 ausfallen.
Produktionsfaktor (VWL)
Produktionsfaktoren sind die Güter, die im Produktionsprozess eingesetzt und so miteinander kombiniert werden, dass daraus andere Güter erstellt werden, die entweder direkt der Konsumtion dienen oder als Produktionsfaktor erneut in einen Produktionsprozess eingehen.
Produktivität
Die Produktivitätskennzahlen ergeben sich, wie alle anderen Kennzahlen, aus einer Rechnung bei der Mengen in ein Verhältnis zueinander gesetzt werden. Doch öfter als bei anderen Kennzahlen der BWL werden bei Produktivitätskennzahlen, Hilfskennzahlen also Teilproduktivitäten verwendet oder Dividend und Divisor für eine bessere Aussagefähigkeit bzw. Interpretation ausgetauscht bzw. gedreht.
Produktlebenszyklus-Analyse
Unter dem Produkt-Lebenszyklus ist der 'Lebensweg' eines Gutes in der Zeitspanne von der Markteinführung bis zum Ausscheiden des Gutes aus dem Markt, gemessen in Umsatz- und Gewinn- bzw. Verlustgrößen zu verstehen.
Q
Qualitätsmanagement
Das Qualitätsmanagement ist die unternehmensweite Planung, Organisation, Steuerung und Kontrolle aller produkt-, prozess- und personenbezogenen Maßnahmen zur Erreichung und Sicherung definierter Qualitätsziele und -maßstäbe zu verstehen. ['Unternehmensweit' bedeutet in diesem Zusammenhang, dass das Qualitätsmanagement - alle Phasen im Produkt-Lebenszyklus eines Wirtschaftsgutes, - alle Verantwortungsbereiche im Unternehmen und - alle Interaktionen des Unternehmens mit seiner relevanten Umwelt erfassen muss.
R
Rabatt
Unter Rabatt ist ein Preisnachlass zu verstehen, den ein Hersteller/Verkäufer einem Abnehmer für bestimmte Leistungen gewährt. Je nach Art der Leistung bzw. der preispolitischen Zielsetzung im Rahmen der Entgeltpolitik eines Unternehmens wird unterschieden nach Mengenrabatten (Preisnachlass bei bestimmten Abnahmemengen) Funktionsrabatten (Entgelt für die Wahrnehmung von Handelsfunktionen durch Groß- und Einzelhandelsunternehmen) Zeitrabatten (Preisnachlass bei Bestellung vor einem bestimmten Termin, z.B. Einführungsrabatt, oder bei Bestellung/Abnahme in einer bestimmten Zeitperiode, z.B. Saisonrabatt) und Treuerabatten (als Anreiz für Abnehmer, immer wieder bei dem Lieferanten einzukaufen)
Rating
Ein Rating ist eine Risikobewertung, die vornehmlich für die Bewertung von Kreditwürdigkeit eingesetzt wird. Man unterscheidet sogenannte externe und interne Ratings. Externe Ratings kommen von Ratingagenturen (S&P, Moodys, Fitch u.a.). Interne Ratings sind Risikobewertungen, die Banken selbst durchführen. Sicherheit ist in der Kreditvergabe von besonderer Bedeutung. Sichere Projekte werden eher und damit auch günstiger finanziert als unsichere Projekte. Dies hängt auch damit zusammen, dass Banken verpflichtet sind für eher riskante Kreditvergaben höhere Sicherungsrücklagen zu tätigen, als dies bei risikoarmen Kreditvergaben der Fall ist. Basis für die Einschätzung von Kreditrisiko sind sogenannte Ratings (Risikobewertung). Es existieren Ratingkategorisierungen von z.B. AAA – CCC. AAA wäre ein besonders positives und damit risikoarmes Kreditvergabeprojekt oder Kreditnehmer. CCC ist dagegen besonders riskant. Je nach Risikoklassifizierung variieren die Kreditzinsen. Resultat der Zinsbestimmung vom besten bis zum schlechtesten Rating kann einige Prozentpunkte Kreditzinsunterschied ausmachen. Risikorelevant sind beim Rating z.B. Marktstellung des Kreditnehmers, sein Umsatz, Rendite, Regelungen für den Ausfall der Geschäftsleitung, Nachfolgeregelungen und vieles mehr. Ein Rating kann um ca. 180 Fragestellungen beinhalten, die zu guter oder niedriger Kreditwürdigkeit führen.
Rating
Rating ist - allgemein gesprochen - die Bewertung eines Produkts bzw. einer Organisation, verbunden mit einer Klassifizierung, an die die Vergabe einer Zensur geknüpft ist. Das Kredit-Rating als Vorgehensweise der Bonitätsprüfung zielt darauf ab, eine Aussage über die Wahrscheinlichkeit zu machen, mit der ein Kreditnehmer seine bewerteten Verbindlichkeiten vollständig und pünktlich bezahlen wird bzw. mit welcher Wahrscheinlichkeit Störungen in der Rückzahlung eines Kredits eintreten werden. Die Bewertung der Bonität des Kreditantragstellers bzw. des Kreditnehmers findet in einer international gängigen Notation mit definierter Ausdeutung ihren Niederschlag (Rating-Skalierung).
Rechnungsabgrenzungsposten
Unter Rechnungsabgrenzungsposten sind die Positionen in einer Bilanz zu verstehen, die bei bestimmten Zahlungsvorgängen zum Zwecke der periodengerechten Ermittlung des wirtschaftlichen Erfolges eines Unternehmens für ein abgeschlossenes Geschäftsjahr bestimmt und bewertet werden. Dabei wird zwischen aktiven und passiven Rechnungsabgrenzungsposten unterschieden. Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten werden Auszahlungen erfasst, die vor dem Abschlussstichtag getätigt wurden, wirtschaftlich aber in Vorgängen des nachfolgenden Geschäftsjahres begründet sind (z. B. Vorauszahlung der Miete für Gewerberäume, Vorauszahlung der Versicherungsbeiträge und dgl.). Als passive Rechnungsabgrenzungsposten wird der abstrakte Gegenwert der Einzahlungen ausgewiesen, die vor dem Abschlusstag den Bestand liquider Mittel erhöht haben, wirtschaftlich aber mit Vorgängen zusammenhängen, die erst im nachfolgenden Geschäftsjahr wirksam werden (z. B. erhaltene Anzahlungen für künftige Warenlieferungen und -leistungen, Mietvorauszahlungen und dgl.).
Rechtsform
Wer als selbstständige Unternehmerin oder selbstständiger Unternehmer tätig sein will, muss die passende frei wählbare Rechtsform finden. Nach deutschem Recht kommen dafür in Frage: Einzelunternehmen: Eine einzelne Person betreibt selbstständig, auf eigene Rechnung und unter ihrem Namen ein Handels-, Fabrikations- oder ein anderes nach kaufmännischer Art geführtes Gewerbe. Personengesellschaften: Darunter fallen OHG/Kollektiv- und Kommanditgesellschaft. Kapitalgesellschaften: Als Kapitalgesellschaften gelten u. a. die Aktiengesellschaft (AG) und die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH). Mit Kapitalgesellschaften lässt sich die persönliche Haftung beschränken, da bei den so genannten juristischen Personen das Vermögen von ihren Eigentümern getrennt ist, d.h. letztere haften nicht für die Schulden der Gesellschaft.
Rentabilität
Unter Rentabilität ist die 'Gewinnergiebigkeit' von Einsatzfaktoren im Unternehmensprozess zu verstehen. Messausdruck der Rentabilität sind Kennzahlen, in denen im Zähler in jedem Falle der Gewinn G [GE] und im Nenner der jeweilige Einsatzfaktor, zum Beispiel das eingesetzte Kapital K [GE] steht. Gebräuchliche Rentabilitätskennzahlen sind die Eigenkapitalrentabilität die Gesamtkapitalrentabilität, auch als 'Return on Investment' (ROI) bezeichnet und die Umsatzrentabilität.
Rentabilität Arten
Arten der Rentabilität Gesamtkapitalrentabilität Eigenkapitalrentabilität Fremdkapitalrentabilität Return on Investment Umsatzrentabilität
Rentabilität des Investments ROI
Der Return on Investment zeigt die Rentabilität einer Investition. Er wird ermittelt, indem man einen Gewinn durch das eingesetzte Gesamtkapital ermittelt. ROI = (Gewinn / Gesamtkapital bzw. investiertes Kapital) * 100% Zu gleichem Ergebnis kommt man, wenn die Rendite des Umsatzes mit dem Kapitalumschlag multipliziert wird. Umsatzrendite = (Gewinn / Umsatz) * 100% Kapitalumschlag = Umsatz / Gesamtkapital Interne Anmerkung: Die Erkenntnis aus ROI = Umsatzrendite * Kapitalumschlag ist, dass eine Investition sich dadurch optimieren lässt, indem man entweder den Verdienst je eingesetzter Geldeinheit erhöht oder versucht den Prozess des Umsatzes zu beschleunigen.
Rentabilität Eigenkapital
Die Eigenkapitalrentabilität zeigt die Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals. Sie wird errechnet, indem man den erzielten Gewinn einer Periode dividiert durch das eingesetzte Eigenkapital. Dieser Betrag wird zur Darstellung als Prozentzahl mit 100 multipliziert. EKR = (Gewinn / Eigenkapital) * 100%
Rentabilität Gesamtkapital
Die Gesamtkapitalrentabilität zeigt, wie hoch sich das gesamt eingesetzte Kapital verzinst hat. Dazu wird der Periodengewinn mit dem Aufwand für Fremdkapitalzinsen (Fki) addiert. Die Summe wird durch das Gesamtkapital (EK + FK) dividiert und mit 100 (zur Darstellung als Prozentzahl) multipliziert. Gesamtkapitalrentabilität = ((Gewinn + Fki) / Gesamtkapital) * 100% Interne Anmerkung: Überlegen Sie bitte, warum Fki zum Gewinn addiert wird.
Rentabilität Umsatz
Umsatzrentabilität = (Gewinn / Umsatz) * 100% Die Kennzahl gibt Auskunft darüber, wie viel Gewinn das Unternehmen in Bezug auf 1 Geldeinheit (z. B. $ oder Euro oder CHF oder…) Umsatz erwirtschaftet hat. Steigende Umsatzrentabilität, bei gleichbleibenden Preisen, kann auf die Steigerung von Produktivität hinweisen.
Reserven stille
Als stille Reserven (= stille Rücklagen) bezeichnet man den abstrakten Gegenwert von Vermögensbestandteilen, der nicht aus den Bilanzdaten des Jahresabschlusses ersichtlich ist. Stille Reserven entstehen durch Bilanzierungs- und Bewertungsakte, indem man bei bestimmten Positionen des Anlage- bzw. des Umlaufvermögens die zum Bilanzstichtag gegebene positive Differenz zwischen dem Tageswert und dem Buchwert (in der Bilanz) nicht offenkundig werden lässt, z. B. durch Unterbewertung von Vermögensgegenständen, durch Überbewertung von Schulden, durch Nichtaktivierung von Vermögensgegenständen und dgl. Auf diese Weise entstehen Rücklagen für die Selbstfinanzierung des Unternehmens als Vorsorge für 'Wenn-Fälle'.
Risikoanalyse
Risikoanalysen sind Vorgehensweisen und Verfahren - des Identifizierens von Risiken (nach Risikoarten) im Rahmen der Planung von Vorhaben sowie im Rahmen von Frühwarnsystemen, - der Bewertung der Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Risiken in einem definierten Vorschauzeitraum bzw. in Bezug auf ein bestimmtes Vorhaben sowie - der Ermittlung möglicher Ursachen und wahrscheinlicher Wirkungen/Folgen der erkannten und bewertbaren Risiken. Aufgabe und Ziel von Risikoanalysen ist es, - Entscheidungsvorschläge für die Risikoabwehr, -vermeidung, -verminderung oder -überwälzung zu erarbeiten und Grundlagen für eine - wirksame Risikosteuerung und -kontrolle im Rahmen des Risikomanagements der betreffenden Einrichtung zu schaffen. Risikoanalysen sind ferner untrennbarer Bestandteil des Ratings von Einrichtungen im Rahmen von Bonitätsprüfungen.
S
Schuldverschreibungen Obligationen
Unter Obligationen sind Schuldverschreibungen zu verstehen, über deren Ausgabe sich private Unternehmen oder auch öffentliche Haushalte auf dem Kapitalmarkt langfristiges Fremdkapital beschaffen. Die Schuldverschreibung selbst ist ein in der Regel festverzinsliches schuldrechtliches Wertpapier, der ausgestellte Schuldschein dient in diesem Kontext als Beweismittel. Die einzelnen Stücke einer Schuldverschreibung heißen Teilschuldverschreibungen. Der Inhaber einer solchen Teilschuldverschreibung kann die Schuldverschreibung ohne Einwilligung des Schuldners an der Börse verkaufen, um so sein Kapital frühzeitiger zurück zu erhalten. Die von privaten Industrieunternehmen ausgegebenen Schuldverschreibungen heißen Industrieobligationen. Dabei werden unterschieden: die Gewinnobligationen Hierbei steht dem Kreditgeber - außer einem vereinbarten Mindestzins für die gewährte Anleihe - auch eine Teilhabe am Gewinn zu, den der Schuldner aus dem Einsatz des Kapitals erzielt. die Wandelobligationen In diesem Falle hat der Kreditgeber das Recht, ggf. einen Umtausch der Schuldverschreibung in Aktien zu verlangen, und zwar zu einem Zeitpunkt, der in der Schuldverschreibung vereinbart wurde. die Optionsanleihe Diese Form der Industrieobligation ist mit einem Bezugsrecht auf Aktien ausgestattet, d. h. es erfolgt damit kein Tausch 'Schuldverschreibung - Aktien' (wie bei der Wandelobligation), sondern ein zusätzlicher Kauf von Aktien, und zwar zu einem Zeitpunkt und zu einem Kurs, der in der Schuldverschreibung vereinbart wurde.
Share-Holder-Value
Mit Shareholder bezeichnet man die Eigenkapitalgeber eines Unternehmens. Gemeint sind damit vor allem die Aktionäre eines Unternehmens, welches in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft firmiert. Diese Aktionäre sind primär daran interessiert, dass der Börsenkurs der Aktien dieses Unternehmens steigt, denn damit wächst der Vermögenswert der Aktien als Wertpapier, der sich bei einem potentiellen Verkauf der Aktien in Relation zum ursprünglichen Neuwert als 'Cash' realisieren ließe, und es steigen zunehmend die Aussichten auf eine hohe Dividende. Als Shareholder-Value bezeichnet man in diesem Zusammenhang den Barwert der diskontierten, künftig frei verfügbaren Überschüsse (= Cash-Flows) des Unternehmens als Ausdruck der Vermehrung des Eigenkapitals. Die täglich schwankenden Börsenkurse animieren allerdings zu sehr auf kurzfristig angelegte Entscheidungen ('kaufen' oder 'verkaufen'), was den Erfordernissen einer langfristig angelegten Strategie für die Unternehmensentwicklung sowie dem Anliegen des Erhalts von Arbeitsplätzen zuwider läuft. Daher kann die Zielsetzung 'Steigerung der Shareholder-Value' keine alleinige Führungsgröße für das Handeln des Managements in Aktiengesellschaften sein.
Spieltheorie
Als Spieltheorie wird die wissenschaftliche Disziplin bezeichnet, die sich mit der Ausarbeitung und Anwendung von Modellen für ein rationales Verhalten der Opponenten in Situationen des Wettbewerbs bzw. der Konkurrenz befasst. In derartigen Situationen ist das Erreichen eines von einem Opponenten A angestrebten Zieles Z nicht allein von den eigenen Handlungen abhängig, sondern primär auch davon, wie andere Opponenten B, C, ..., die dieses Ziel Z auch anstreben, auf Handlungen von A reagieren. Spieltheoretische Ansätze dienen vor allem der Ableitung von Entscheidungen in Situationen der Ungewissheit.
Staatsquote
Als Staatsquote wird die Gegenüberstellung der Staatsausgaben zum Brutto-Sozialprodukt bezeichnet (Angabe in Prozent).
Stakeholder
Unter Stakeholdern versteht man die Gruppe von Vertragspartnern, die - neben den Eigenkapitalgebern (Shareholdern) und den Fremdkapitalgebern (Bondholder) - gleichfalls offene Ansprüche an das Unternehmen haben. Zu diesen Stakeholdern gehören vor allem die Mitarbeiter und die Kunden des Unternehmens mit Bezug auf Gehaltsversprechen, Garantieankündigungen und dgl..
SWOT-Analyse
Die Stärken-Schwächen-Analyse ist ein Instrument des Aufdeckens und der Bewertung von Stärken und Schwächen nach Kriterien, die ein Maß für das Bestehen einer Einrichtung (Unternehmen und dgl.) im marktwirtschaftlichen Leistungs- und Preiswettbewerb sind. Die Bewertung der eigenen Stärken und Schwächen erfolgt dabei mit Bezug die Einschätzung der Erfüllung der betreffenden Kriterien seitens eines Marktführers oder eines Hauptkonkurrenten oder mit Bezug auf Spitzenwerte ('Benchmarks') der jeweiligen Branche. Das Ziel der Stärken-Schwächen-Analyse ist darin zu sehen, a) für jedes einzelne Kriterium zu bestimmen, wie groß der Rückstand zum betreffenden Bestwert ist bzw. inwieweit dieser Bestwert von der Einrichtung selbst bestimmt wird und b) Maßnahmen zur Überwindung eines gegebenen Rückstandes zu begründen. Bei der Ermittlung und Bewertung der Stärken und Schwächen der Einrichtung sind sowohl die eigenen Führungskräfte als auch Externe (Kunden, Lieferanten, die Hausbank u. a.) mit einzubeziehen. Der Arbeitsprozess zur Erstellung und Überarbeitung einer Stärken-Schwächen-Analyse sollte stets durch eine Fachkraft mit Controlling-Kenntnissen und -Erfahrungen organisiert und koordiniert werden.
Szenariotechnik
Als Szenario-Technik wird das Instrument des strategischen Controllings bezeichnet, das - vor allem im Rahmen der strategischen Unternehmensplanung - auf die Erarbeitung von alternativen Szenarien orientiert. Folgende Arbeitsschritte sind dabei zu durchlaufen: Aufgabenanalyse In diesem Arbeitsschritt wird der Untersuchungsgegenstand (Entwicklung des Unternehmens als Ganzes; Entwicklung einer strategischen Geschäftseinheit oder Perspektive einer Produktgruppe) in seiner gegenwärtigen Situation analysiert. Dies erfordert die Bestimmung der Ziele und der Strategien (zur Erreichung der Ziele), die Analyse der gegenwärtigen Stärken und Schwächen sowie die Bestimmung der Aufgabenstellung und des Zeithorizonts für die Ausarbeitung von Szenarien. Einflussanalyse Im zweiten Arbeitsschritt gilt es, die externen Einflussbereiche zu fixieren und zu analysieren, die im Kontext zum Untersuchungsgegenstand stehen (z. B. Märkte, Konkurrenz, wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen u. a.). Ein wichtiges Ergebnis dieses Arbeitsschrittes muss es sein, die Vernetzung (gegenseitige Beeinflussung der Faktoren) zu bestimmen und in einer Vernetzungsmatrix (Grid) darzustellen. Trendprojektionen Ziel und Anliegen der Arbeiten im dritten Schritt ist es, für die im Arbeitsschritt b. ermittelten Einflussgrößen Kenngrößen (sog. Deskriptoren) zu bestimmen, die es erlauben, den gegenwärtigen und mögliche künftige Zustände für diese Einflussgrößen zu fixieren und entsprechende Trendprojektionen durchzuführen (z.B. Marktentwicklung in der jeweiligen Produktgruppe). Alternativbündelung Im vierten Arbeitsschritt sind die verschiedenen Alternativentwicklungen (nach Arbeitsschritt c. untereinander auf ihre Logik und ihre Verträglichkeit (Konsistenz) untereinander zu überprüfen. Im Ergebnis dieses Arbeitsschrittes entstehen Bündelungen alternativer Annahmen, die untereinander konsistent sind. Szenario-Interpretation Im fünften Arbeitsschritt sind die Arbeitsergebnisse der vorhergehenden Stufen so zusammenzuführen, das denkbare Zukunftsbilder (= Szenarien) bestimmt und interpretiert werden können. Konsequenzanalyse Im sechsten Arbeitsschritt gilt es, die Chancen und Risiken für das Unternehmen abzuleiten, die sich aus den erarbeiteten alternativen Szenarien ergeben können. Diese Chancen und Risiken sind zu bewerten und mit Konsequenzen für notwendige Maßnahmen (z. B. der Produktentwicklung) zu belegen. Dies ist im Kontext zur Aufgabenstellung (erster Arbeitsschritt) und den hier formulierten Zielen und Strategien vorzunehmen. Störungsanalyse Parallel oder nachfolgend zum sechsten Arbeitsschritt ist eine Störungsanalyse durchzuführen, um rechtzeitig mögliche externe oder interne Situationen und Entwicklungen zu erkennen, die im negativen wie im positiven Sinne die erarbeiteten Zukunftsbilder signifikant beeinträchtigen können. Daraus lassen sich dann Schlussfolgerungen für reaktive oder präventive Maßnahmen ableiten, die der Absicherung der strategischen Ziele dienen. Umsetzung des ausgewählten Szenarios (Szenario-Transfer) Aufgabe und Anliegen des achten Arbeitsschrittes ist es, auf der Grundlage der Ergebnisse des sechsten und siebenten Arbeitsschrittes eine hinreichend komplexe und fundierte Leitstrategie zu formulieren, die in die strategische Unternehmensplanung einfließen kann, um die eingangs gesetzten strategischen Ziele unter Beachtung der möglichen Umweltentwicklung (Implementierung von Frühwarnsystemen) Schritt für Schritt zu erreichen. Die Anwendung der Szenario-Technik in Unternehmen setzt die Bildung von Projektteams voraus, in deren Arbeit sowohl unternehmensinterne als auch externe Spezialisten einbezogen werden sollten.
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Taktzeit
„Taktzeit - auch Arbeitstakt oder Takt genannt - ist die Zeit, in der jeweils eine Mengeneinheit fertiggestellt wird, damit das Fließsystem die Soll-Mengenleistung erbringt“ Geplante Taktzeit = Verfügbare Produktionszeit / Benötigte Produktionseinheiten
Tilgung
Unter Tilgung ist eine schutzrechtlich vereinbarte Rückzahlung einer Verbindlichkeit, z. B. eines Darlehens, in einem oder mehreren Beträgen (= Tilgungsraten) innerhalb eines zwischen den Vertragspartnern vereinbarten Zeitraumes (= Tilgungsdauer) zu verstehen. Bei Darlehensaufnahme kann die Tilgung als Annuitäten- oder als Ratentilgung vereinbart werden.
Tratte
Unter Tratte ist ein gezogener Wechsel im Sinne einer Zahlungsaufforderung zu verstehen: Der Aussteller des Wechsels fordert den Bezogenen auf, die Wechselsumme zu einem festgelegten späteren Zeitpunkt an einer vereinbarten Zahlstelle zu zahlen.
U
Umlaufvermögen
Das Umlaufvermögen umfasst im Geldausdruck die Gesamtheit der Vermögensgegenstände, die dem Geschäftsbetrieb des Unternehmens nicht dauernd dienen und die oft sogar in nur einem einzigen Kreislauf des Kapitals eine Rolle spielen. Für die Zuordnung von Gütern zum Umlaufvermögen (als Teil Aktiven/Aktiva einer Bilanz) ist allein die Zweckbestimmung seitens des Unternehmens maßgebend. Die Güter des Umlaufvermögens werden im allgemeinen - gleich nach welchem Kriterium der Bilanzgliederung - nach folgenden Hauptpositionen zusammengefasst: Vorräte an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen, an Handelsware sowie an fertigen und unfertigen Erzeugnissen und an geleisteten Anzahlungen Forderungen, insbesondere aus Warenlieferungen und Leistungen, und sonstige Vermögensgegenstände Wertpapiere des Umlaufvermögens wie Anteile an verbundenen Unternehmen, Pfandbriefe, Industrieobligationen und dgl. Liquide Mittel wie Schecks, Kassenbestand, Bank- und Postgiroguthaben. Grundlage der Bewertung der Güter des Umlaufvermögens sind die Anschaffungskosten (für fremdbezogene Güter) bzw. die Herstellungskosten (für selbst erstellte Güter).
Umsatzrentabilität
Die Kennzahl Umsatzrentabilität ur gibt an, wie viel GE Gewinn - im Durchschnitt - je 100 GE Umsatzerlöse erzielt bzw. erwirtschaftet werden
Umsatzsteuer
Die Umsatzsteuer - auch Mehrwertsteuer genannt - ist eine Verkehrssteuer, die den Letztverbraucher (= Konsument) von Gütern (Waren, Dienstleistungen) besteuert. Die Umsatzsteuer deckt in Deutschland über 30% des gesamten Steueraufkommens. Der Umsatzsteuer unterliegen nach Umsatzsteuergesetz (UStG; BGBl. I, S. 350) genau beschriebene wirtschaftliche Vorgänge, die als steuerbare Umsätze bezeichnet werden. Dazu gehören: entgeltliche Lieferungen und sonstige Leistungen steuerlicher Eigenverbrauch unentgeltliche Lieferungen und sonstige Leistungen Einfuhren Es werden somit alle von einem Unternehmen im Inland erstellten Güter (als Warenlieferungen oder sonstige Leistungen), ferner alle Einfuhren sowie der innerhalb der Europäischen Union gegen Entgelt getätigte Erwerb von Gütern und auch der Exportverbrauch des Unternehmens besteuert. Die Umsatzsteuer ist vom Unternehmer selbst zu ermitteln und - in Verbindung mit der (monatlichen bzw. quartalsweisen) Umsatzsteuervoranmeldung sowie mit der Jahressteuererklärung - an das Finanzamt abzuführen. Dabei gilt: Ist die ermittelte Umsatzsteuer - als Umsatzsteuertraglast - größer als die abzugsfähige Vorsteuer, dann entsteht eine Umsatzsteuerschuld (= Umsatzsteuerzahllast). Der entsprechende Betrag ist als Umsatzsteuervorauszahlung fristgemäß beim zuständigen Finanzamt einzuzahlen. Ist demgegenüber die berechnete Umsatzsteuer - als Umsatzsteuertraglast - kleiner als die abzugsfähige Vorsteuer, dann entsteht - aus der Sicht des Unternehmers - ein Umsatzsteuerüberschuss. Der entsprechende Betrag wird nach Vorlage der Umsatzsteuervoranmeldung dem Unternehmer vom Finanzamt zurückerstattet.
Umschlaghäufigkeit
Die Umschlagsdauer gibt an, in welcher Zeit ein bestimmter Vermögensgegenstand (z. B. der Warenvorrat) im Kreislauf des Umsatzprozesses einmal umgeschlagen wird. Die Umschlagsdauer ist der Reziprokwert der Umschlagshäufigkeit.
Unternehmensbewertung
Als Unternehmensbewertung bezeichnet man den Vorgang der Bestimmung eines Wertes für ein Unternehmen als Ganzes. Anlässe für eine Unternehmensbewertung sind vor allem Kauf/Verkauf des Unternehmens (Veränderung der Eigentumsverhältnisse), Fusionierung von Unternehmen (Verschmelzung von bislang selbständigen Unternehmen zu einem neuen Unternehmen mit Neuverteilung der Einflussrechte), Feststellung der Erbschafts- bzw. Schenkungssteuer u.a. Nach der Art der Ermittlung des Unternehmenswertes lassen sich folgende Verfahren unterscheiden: Ermittlung des Substanzwertes des Unternehmens (Orientierung an den vorhandenen Vermögensgegenständen, entweder über die Bestimmung eines Reproduktionswertes oder eines Liquidationswert oder einer Ausgabenersparnis), Ermittlung des Ertragswertes des Unternehmens als Summe der auf den Barwert abgezinsten Zukunftserfolge oder Ermittlung eines Kombinationswertes, in den sowohl der Substanzwert als auch der Zukunftswert des Unternehmens eingehen und zu einer neuen Größe verknüpft werden. Andere Bezugsgrößen für eine Unternehmensbewertung sind - bei börsennotierten Unternehmen - der Börsenwert der Aktien sowie - bei Freiberuflerpraxen - der Jahresumsatz des Unternehmens.
Unternehmensprozess
Der Unternehmensprozess ist als Gesamtprozess des wirtschaftlichen Handels von Unternehmen. Bilanziell gesehen: Die zentralen betriebswirtschaftlichen Kategorien, die sich auf den gesamten Unternehmensprozess beziehen, sind der Ertrag - Geld als Outputgröße des Unternehmensprozesses, der Aufwand - Geld als Inputgröße des Unternehmensprozesses, der Erfolg - als Saldo zwischen Ertrag und Aufwand sowie auch die Wirtschaftlichkeit - als Relation von Ertrag zu Aufwand. Anders: Ein Unternehmenserfolg ist die Abfolge vom Einkauf über Fertigung zum Absatz. nochmal anders: Das Management kann als Prozess betrachtet werden: Analysephase > Prognosephase > Zielbildungs(planungs-)phase > Strategiebildungsphase > operative Instrumental-Einsatzphase > Konztrollphase > Korrekturphase. Dieser Prozess ist immer wiederkehrend und kann auch als Managementsoftware betrachtet werden.
V
Vermögen
Das Vermögen eines Unternehmens repräsentiert im Geldausdruck den aktiven Bestand an Wirtschaftsgütern zum Bilanzstichtag. Es wird nach Anlagevermögen und nach Umlaufvermögen unterteilt. Das Vermögen wird auf der Seite der AKTIVA der Bilanz ausgewiesen und ist nach dem Niederstwertprinzip zu bewerten. Im Vergleich zum Kapital gibt das Vermögen Auskunft über die Mittelverwendung.
W
Wechsel
Ein Wechsel ist eine Urkunde, in welcher der Aussteller (= Gläubiger) einen Schuldner (= Bezogener) auffordert, eine bestimmte Geldsumme an eine bestimmte Person (= Wechselnehmer) oder deren Order zu zahlen. Der Wechsel ist somit eine spezifische Zahlungsaufforderung (= Tratte). Wird er vom Bezogenen durch Unterschriftsleistung angenommen, wird er als Akzept bezeichnet. Der Wechsel spielt beim Diskontkredit eine - für diese Finanzierungsform - funktionserfüllende Rolle.
Wechselkurs
Als Wechselkurs bezeichnet man den Preis einer ausländischen Währungseinheit (z. B. 'USD'), den man - in der Regel für eine Einheit dieser ausländischen Währung - in der heimischen Währung (z. B. 'EUR') bezahlen muss. Der Reziprokwert des Wechselkurses ist der Devisenkurs.
Wirtschaftlichkeit
Die Kennzahl Wirtschaftlichkeit ist eine Maßgröße für den Wirkungsgrad der wertmäßigen Transformation des Güterzugangs in den Güterabgang in einem Unternehmensprozess. Sie gibt darüber Auskunft, wie viel Geldeinheiten Ertrag (als Output des Prozesses) in einer definierten Periode T erzielt werden, wenn als Input eine Geldeinheit Aufwand eingesetzt wird. Daraus ergibt sich folgende formelmäßige Bestimmung der Kennzahl Wirtschaftlichkeit: Ertrag / Aufwand Schränkt man diese Betrachtung auf den eigentlichen Betriebsprozess, dann erfasst die Kennzahl Wirtschaftlichkeit die Relation zwischen Leistung (als Output des Prozesses) und Kosten (Input des Prozesses): Leistung / Kosten d.h.z.B: Druckmaschine leistet 1000 Blätter je Stunde. Zu beachten ist, dass in die Bestimmung der Größen im Zähler wie im Nenner der (Faktor- bzw. der Markt-) Preis der Outputgüter (Preis je 1.000 Blättern)- bzw. Preis der Inputgüter (Lohnpreis je Stunde) eingeht. Es ist daher angeraten, bei der Ermittlung der Wirtschaftlichkeit im Unternehmens- und im Periodenvergleich den Preiseinfluss zu eliminieren, indem man sich auf eine definierte Preisbasis bezieht.
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XETRA
XETRA steht für das Computerhandelssystem der Deutschen Börsen AG in Frankfurt/Main, mit dem 1997 das technisch veraltete IBIS-System abgelöst wurde. Mittels XETRA haben Banken und Makler standortunabhängig die Möglichkeit, ausgewählte Aktien, Anleihen und Optionsscheine zu handeln, ohne - wie bei der Präsenzbörse - in den Räumen der Wertpapierbörse und unter Tätigwerden von Börsenhändlern - anwesend zu sein.
Z
Zahlungsverzug
Ein Zahlungsverzug liegt vor, wenn der Schuldner die vereinbarte entgeltliche Gegenleistung für den Erwerb eines Gutes schuldhaft nicht oder nicht zum vereinbarten Termin bezahlt. Ist die Fälligkeit der Zahlung kalendermäßig (mit Datum) bestimmt, dann kommt der Schuldner mit Überschreiten des Datums (Eintritt der Fälligkeit) ohne Mahnung in Verzug. Beispiel für eine derartige Zahlungsaufforderung: Zahlbar spätestens 30.Juni xxxx. Ist die Fälligkeit der Zahlung nicht kalendermäßig, sondern nur mit Angabe eines Zeitraumes bestimmt, dann kommt der Schuldner erst durch eine Mahnung in Verzug. Beispiel für eine derartige Zahlungsaufforderung: Zahlbar 14 Tage nach Erhalt der Lieferung. Bei einem Zahlungsverzug stehen dem Gläubiger folgende Rechte zu: Er besteht auf Erfüllung des Vertrages, also auf Bezahlung des Gutes (ggf. werden Mahngebühren in Rechnung gestellt). Er besteht auf Erfüllung des Vertrages und verlangt darüber hinaus Schadenersatz (Verzugszinsen). Er tritt - nach einer angemessenen Frist und nach Ankündigung des Rücktritts vom Vertrag - tatsächlich vom Vertrag zurück und nimmt auch die betreffende Ware zurück, weil eine Bezahlung vom Kunden nicht zu erwarten ist. Er kann darüber hinaus Schadenersatz wegen Nichterfüllung des Vertrages fordern.
Zahlungsziel
Das Zahlungsziel ist eine Frist, die ein Verkäufer dem Abnehmer eines Wirtschaftsgutes zur Begleichung des vereinbarten Rechnungspreises einräumt. Auf diese Weise entsteht eine Schuldbeziehung im Sinne des Lieferantenkredits. Um dennoch eine kurzfristige Begleichung des Rechnungsbetrages zu erreichen, wird der Verkäufer dem Abnehmer einen Preisnachlass als Skonto (innerhalb einer - kurzen - Skontofrist) anbieten.
Ziele
Unter Ziel ist eine normative Aussage über einen gewünschten bzw. zu erreichenden künftigen Zustand der Realität zu verstehen. Zieldimensionen sind: der Zielinhalt (als Sachbezug z. B. Steigerung des Umsatzes) das Zielausmaß (als quantitativ dimensionierte Zielbestimmung, z.B. Steigerung des Umsatzes um 5%) der Zielbezug (z.B. Umsatz im Planjahr 19..) der Ortsbezug (z.B. zu erreichende Umsatzgröße in der Filiale im Ort X) Ziele können unterschiedlich systemfixiert werden, z. B. nach der inhaltlichen Ausrichtung der Ziele (monetäre Ziele wie Umsatz, Gewinn und dgl., nicht monetäre Ziele wie Marktanteil, Prestige und Image, soziale Ziele wie Mitarbeiterzufriedenheit oder ökologische Ziele wie Senkung des Schadstoffausstoßes um ...%). nach dem Hierarchiebezug (Oberziele und Unterziele) nach dem Bedeutungsbezug (Haupt- und Nebenziele) nach dem Zielbezug (kurz-, mittel- und langfristige Ziele) sowie nach den Zielbeziehungen untereinander (komplementäre Ziele, konkurrierende Ziele, neutrale Ziele).
Zinsen
Zinsen sind der Preis für die zeitweise Überlassung von Kapital. Von besonderem Interesse sind die Fremdkapitalzinsen, die für ein aufgenommenes Darlehen zu bezahlen sind. Für die Ermittlung der Zinsen im Rahmen der Tilgungsrechnung - wie Annuitätentilgung oder Ratentilgung - sind finanzmathematische Beziehungen anzuwenden.
Zinssatz kalkulatorischer..
Als kalkulatorischen Zinssatz (Zinsfuß) bezeichnet man dien Zinssatz (Zinsfuß), der bei Investitionsrechnungen der Erfassung der Finanzierungskosten dient. Als Orientierung für die Festlegung der Höhe dieses Zinssatzes dient der Marktzins für die Aufnahme von Fremdmitteln auf dem Kapitalmarkt.
Zuschreibung
Unter Zuschreibung ist die Erhöhung des Wertes von Gütern des Anlagevermögens zu verstehen. Ihrem Inhalt nach sind Zuschreibungen Korrekturen früher vorgenommener Abschreibungen. Sie sind deshalb mit den kumulierten Abschreibungen der Vorjahre zu verrechnen, um zu verhindern, dass die Zuschreibungen ggf. die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten überschreiten. Die Zuschreibung steht in enger Verbindung zum Wertaufholungsgebot.